Wir sehen unS auch ähnlich an Gesicht und Haaren; aber
an Jahren, Größe, Stärke rc. sind wir unterschieden.
Vater. WaS nützt cs denn, dieses zu wissen?
Fritz. Unser Lehrer sagt, wir lernten richtiger den¬
ken, und blieben vor dem Irrthum verwahrt, allcS zu
verwirren und zu verwechseln; auch konnten uns verstän¬
dige Leute dann eher bedeuten, und wir könnten vernehm¬
licher sprechen.
Vater. Euer Lehrer hat Recht. Aber hast du wohl
einmal gehört, wir sollen Gott ähnlich werden; wie geht
denn dieses an?
Fritz. Sagt es mir, lieber Vater!
Vater. Wenn wir das Gute lieben und das Böse
meiden, dann werden wir Gott ähnlich. Und wenn wir
so gesinnt sterben, dann will Gott uns in seinen Himmel
aufnehmen, wo wir uns beständig über Gott und seine
Herrlichkeit freuen können.
Fritz. Ach, wäre ich doch so gesinnt, lieber Vater!
Vater. Sey ferner fleißig, mein Sohn, Gutes
zu lernen, und willig, es zu thun, und stärke dich in die¬
sem Vorsätze durch aufrichtiges Gebet zu Gott, von dem
alle wahre Weisheit kommt, dann wird es dir gelingen.
Epist. Jacob! 1, 6. 17.
22. Vom Nutzen des Vertrauens auf Gott.
Äarl war zwölf Jahr alt, da seine Mutter starb, die
als eine arme Wittwe bei der Theunmg sich und ihr
Kind kümmerlich ernährt hatte. Als sie starb, bezahlte
die Herrschaft den Sarg; und Prediger, Küster und
Gemeine begruben sie umsonst. In der ersten Zeit nach
ihrcm Tode ging Karl bei guten Leuten im Dorfe her¬
um, und bat uni Brod, und bot sich einem jeden, der
ihm etwaS gab, zu fleißigen Diensten an, wenn ihn nur
jemand annehmen wollte. Dabei verließ er sich auf
Gott, der ihm das Leben gegeben hatte, und eS ihm
auch gewiß gnädig erhalten würde; denn er war von
seiner Mutter fromm und christlich erzogen. Endlich
lenkte Gott das Herz des Herrn im Dorfe; er erbarmte
sich seiner und machte ihn zum Aufwärtcr bei feinem