Biographie
des
Herrn von R o ch o w.
-Friedrich Eberhard v. Nochow wurde am Ilten
October 1734 zu Berlin geboren.
Sein Vater war der Staats - und Kriegs-Minister
Friedrich Wilhelm v. Rochow auf Rcck'an, seine
Mutter war Friederike v. Gör ne. Er war der ein¬
zige Sohn, der seinen Eltern von vier Kindern übrig¬
geblieben war.
Er liebte seine Mutter unaussprechlich, und ihr ver¬
dankte er vorzüglich den frommen Sinn, der sein ganzes
Leben hindurch seine Handlungen lcuete, indem fit ihn
von früher Jugend auf zur Gottesfurcht erzog.
Schon früh entwickelten sich feine vorzüglichen Gei-
steS-Anlagen; eine große Wißbegierde zeichnete ihn auö,
die ihn auch veranlaßte, fleißig zu lesen.
Seine erste Erziehung wurde durch Hauslehrer be¬
sorgt — dann ward er Zögling der Ritter - Akademie zu
Brandenburg; aber schon im fünfzehnten Jahre trat
er in Militair - Dienste.
Auch in diesem Stande widmete er fast alle Zeit,
die ihm von Dienst-Geschäften übrig blieb, den Wissen¬
schaften, bis ihn 1756 der siebenjährige Krieg iuö Feld
rief. — In der Schlacht bei Lvwositz ward er durch
einen Schuß im linken Arni verwundet und gelähnit; er
kam nach Leipzig in das Winter - Quartier. Hier
lernte er 1757 den Professor Gellcrt kennen — beide