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dein Fortkommen suchen sollst, und bilde dein Talent möglichst
sorgfältig aus."
„Du, Henriette, neigst dich besonders zu einem stillen
und ernsten Studium der Wissenschaft hin. Deine eifrige Be¬
schäftigung mit unserer Muttersprache, mit dem Lesen unsrer
Dichter, mit Geschichte und Geographie sind mir ein Beweis
deiner vorzüglichen Liebe für diese Gegenstände, und lassen mich
hoffen, daß du in ihnen gründliche und gute Kenntnisse einsam¬
meln werdest, um einst einer Lehranstalt darin nützlich zu seyn."
„Und du, Franciska, hast in mehrern Arten der Hand¬
arbeiten, die du zur letzten Ausstellung geliefert, deine guten
Anlagen und Fortschritte in diesem Zweig weiblicher Kunstbil¬
dung bekundet, und ich darf bei reiferen Jahren etwas mehr
als Gewöhnliches von dir erwarten. — Gern werde ich alle
meine Kraft daran setzen, euch in euren Bestrebungen zu unter¬
stützen, und mich freuen, wenn es euch gelingt, jede in ih¬
rer frei gewählten Beschäftigung glücklich und zufrieden zu
sehen."