vermischte Luft in die Nase zieht. Durch Ge—
sicht, Gefuͤhl und Gehoͤr bekommt der Mensch
mehr Erkenntnisse von den Dingen außer sich,
als durch die beiden andern Sinne. Gesicht und
Gehoͤr nennt man die edlern Sinne des
Menschen. Wenn der Mensch da, wo es an—
geht, mehr als einen Sinn gebraucht, so lern /
er die Dinge besser kennen.
2. Sinneswerkzeuge. Sinnlichkeit.
Die Sinne oder die Kraͤfte, durch welche
der Mensch Beschaffenheiten von Dingen außer
sich wahrnimmt, sieht, hoͤrt ꝛc. sind unsichtbar,
wie alle Kraͤfte des Menschen. Die Glieder
an dem Leibe des Menschen, welche er zum
Wahrnehmen dessen noͤthig hat, was außer ihm
ist, heißen Sinnglieder oder Sinneswerkzeuge,
als Augen, Ohren, Nase, Gaumen ꝛc. Wenn
der Mensch wahrnimmt, wie die Dinge auf
ihn durch ihre Beschaffenheit wirken, so empfin—
det er. Die Faͤhigkeit des Menschen zum
Wahrnehmen und Empfinden heißt auch Sinn—
lichkeit. Das Vergnuͤgen, welches der Mensch
hat, wenn er die Rosc riecht, die Lerche singen
hoͤrt, wohlschmeckend. Speisen genießt, ist ein
finnliches Vergnuͤgen. Wenn sich der Mensch
immer nur vergnuͤgen und solche Vergnuͤgungen
haben will, die er durch seine Sinne nur haben
kann, so heißt er ein sinnlicher Mensch.
Ein sinnlicher Mensch scheuet sich auch vor
einem kleinen Schmerze, wenn es auch heilsam
waͤre, ihn zu leiden. Ein bloß sinnlicher Mensch
handelt oft nicht viel besser als ein Thier.