64 • Erster Haupttheil.
c) Aus dem Mineralreiche: Vorzüglich viel Eisen.
Die Einwohner
sind größtentheils protestantisch. — Vorherrschende
Sprache ist die französische.
Die Industrie
ist hier ziemlich hoch gestiegen, ja sogar bis in die Dörfer
verbreitet. Man verfertigt verschiedene Zeuge aus Baum¬
wolle, Spitzen, allerlei Metallarbeiten, Kattune und Uhren.
Verfassung.
Dieser Kanton, obgleich der einzige monarchische
in der Schweiz, steht noch völlig im Schwcizerbunde. Ein
Statthalter (Gouverneur) vertritt die Stelle des Königs.
Die sogenannten Landftände sind ermächtigt, Gesetze zu
geben, die der König aber erst genehmigen und bestätigen
muß. Wir bemerken:
Neufchatel (Neuenburg), Hauptstadt des Landes, am
Abhange des Jura und am Ausflusse des Seyon in den
neuenburger See. Die Stadt, sehr angenehm liegend, hat
4600 E-, ist wohl gebaut und sehr gewerbsam. Einer ihrer
dankbaren Bürger, der reiche Banquier und Kaufmann Dav.
Pury, vermachte ihr 4 bis 5 Mill. Livres zu mancherlei
schönen Zwecken. Bemerkenswerth sind das Schloß und
die alte Hauptkirche neben ihm, so wie das Rath haus.
Das große Hospital und Waisenhaus sind beide
Stiftungen des erwähnten wackern Kaufmannes Pury, der
dazu 1 Mill. Thaler aussetzte. Das Hospital des Kauf«
mannes Portales ist eins der schönsten Gebäude. Biblio¬
thek. Mehrere treffliche Erziehungs-und Unterrichts¬
anftalten. Fabriken, besonders in Baumwolle und Eisen.
La Chaux de Fond, in einem öden Thale des Jura¬
gebirges über dem neufchateler See liegend, ist zwar ziem¬
lich weitläufig, aber schön gebaut, hat 6000 E. und ist der
Hauptft'tz der Uhrmacherei. (Daniel Richardt, Erfinder die-
ftr Kunst.) Galanteriewaren. Spitzen.
Das Thal Locle, Stunde lang, ist größtentheils
von Uhrmachern, Eisen- und Stahlarbeitern bewohnt.
Merkwürdige unterirdische Mühlen.