Vorwort.
Lieber Kollege!
Es lag keineswegs in meiner Absicht, mit meinen „Lektionen"
einem „längst gefühlten Bedürfnis" abzuhelfen; mich veranlaßte
zur Abfassung vorliegenden Merkchens lediglich der Umstand,
daß es erfahrungsgemäß vorwiegend die jüngeren Lehrer sind,
denen die Elementarklasse zugewiesen wird, und denen somit auch
die Erteilung des Anschauungsunterrichtes obliegt, eines Unter¬
richtsgegenstandes, der eine reiche Erfahrung, Umsicht und ein
Ermessen dessen, was dem kindlichen Gemüte frommt, beansprucht.
Darin ist Dir auch zugleich der Weg zum Herzen des Kindes
angedeutet. Ihn wirst Du aber weder durch Regeln, noch durch
weilschweifige Abhandlungen über Zweck und Methode des An¬
schauungsunterrichtes, sondern am ehesten durch ein mit Beispielen
versehenes Büchlein finden. Inwieweit das meinige Dir darin
entgegenkommt, mögest Du aus dem Gebrauch des Büchleins
selbst ermessen lernen.
Solltest Du im Hinblick auf die angedeuteten Schwierig-
keiten des Anschauungsunterrichtes dies Merkchen als eine freund¬
liche Handreichung, die Dir ein älterer und auf diesem Gebiete
nicht gerade ohne Erfolg arbeitender Kollege zu bieten bestrebt
ist, zu schätzen wissen, so wäre der Zweck des Büchleins erfüllt,
und dies Bewußtsein wäre schon hinreichend, mich mit Freuden
auf eine mühevolle Arbeit zurückblicken zu lassen.
Dil könntest mich vielleicht in Anbetracht der vorstehenden
Anspielung auf meine Berufstätigkeit der Unbescheidenheit zeihen:
Du wirst sie aber in milderenl Lichte zu beurteilen wissen, wenn
ich Dir niitteile, daß, indein ich die aus meiner Praxis heraus-
gewachsenen, wiederholt mit meineli Kleinen durchgearbeiteten
Katechesen veröffentliche, ich nur der an mich mehrfach ergangenen
Aufforderung seitens jüngerer Kollegen Folge gebe.