78
Taf. XII. Der Winter.
Herr beit Menschenkindern bas Herz auf, baß sie sich auch
der hungernden Vögel erbarmen. Seht nur, erst vor wenigen
Tagen ist hier das Weihnachtsfest gefeiert worden;
noch seht ihr den geschmückten Weihnachtsbaum oben
im Zimmer stehen. Sollte an diesem Feste, das die den
Menschen offenbarte göttliche Liebe verkündigt, nicht ein bele¬
bender Strahl in das Herz der Kinder gefallen sein, die
das Fest gefeiert haben? O seht nur, wie noch an einer
anderen Stelle auf unserem Bilde dieser Glanz der Liebe
hindurchbricht. Da steht ein alter armer Mann. Sein
Haar ist bleich, seine Augen sind blöde, der Hund, den er
an einem Stricke hält, muß ihn führen, seine Füße sind
schwach, der Stab in seiner Hand muß ihn stützen; da tritt
die Frau des Schmieds mit ihren beiden jüngsten Kindern
vor die Thür. Sie wollen den Schneemann auf der andern
Seite der Straße näher besehen. Aber als die Mutter
den Armen erblickt, greift sie in die Tasche, und langt
ein Geldstück heraus, das sie dem Alten schenkt, ehe er
noch bittet, denn seine Gestalt redet lauter von seiner
Hilfsbedürstigkeit, als sein Mund es vermöchte. Das ist ein
schönes Vorbild, das die Mutter ihren Kindern giebt, und
wenn sie heranwachsen, werden auch sie mildthätig sein,
wie es ihre Mutter war.
Nun wiederholt mir, wie es im Winter am Himmel
und in Feld und Wald aussieht! Beschreibt mir den
Schlitten und eine Schlittenfahrt! Was könnt ihr mir
vom Schlittschuhlaufen erzählen? Was wißt ihr von dem
Schneemann und von den Knaben, die ihn gemacht haben?
Was hat der Mann gethan, der den Schlitten hinter sich
her zieht, und was thut er jetzt? Wohin führt Heinrich
das Schwein, und was soll mit demselben geschehen? Er¬
zählt mir etwas von der Schmiede und von ihren Be¬
wohnern.