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bank zugeführt werden. Auch dem Auslande gegenüber, das uns
noch Güter lieferte, konnten wir im Lande erzeugte Güter nur in
beschränktem Matze als Zahlung leisten. Denn die meisten Betriebe
dienten der eigenen Kriegsrüstung, konnten aus Mangel an Roh¬
stoffen keine zur Ausfuhr geeigneten Güter erzeugen, oder es fehlte
ihnen an den notwendigen Arbeitern. Darum flotz während des
Krieges andauernd Gold ins Ausland ab. Ein noch grötzerer Abflutz
wird erwartet, wenn der Friede kommt. Auch da werden wir zunächst
nicht imstande sein, Güter mit Gütern zu bezahlen. Wir bedürfen
aber, um unsre gesamte Industrie den Forderungen der Friedenszeit
entsprechend wieder in Betrieb zu setzen, grotze Posten von Roh¬
stoffen — man denke an Fette, Baumwolle, Wolle, Kautschuk, Kakao
usw. — aus dem Auslande. Also für den Krieg wie für die llber-
lettung der deutschen Friedenswirtschaft in gesunde Bahnen ist die
Ansammlung von Gold in der Reichsbank notwendig. Darum das
tausendfach gepredigte Wort: Alles Gold gehört dem Vaterlande!
Wer Goldgeld abliefert und seinen Goldschmuck opfert, schmiedet au
Deutschlands goldener Rüstung für Krieg und Friedenszeit.
Die Gütererzeugung durch Arbeitsteilung führte zum Güter¬
tausch. Daraus entwickelte sich der Tauschhandel und die Ein¬
führung eines allgemein geltenden Tauschmittels, des Geldes.
Durch Ausgabe von Papiergeld wurde der Metallgeldverkehr
vermindert, durch Einrichtung des bargeldlosen Verkehrs der
Geldverkehr überhaupt auf das Mindestmaß eingeschränkt, wir
bezahlen die Güter, die wir gebrauchen, mit Gütern, die wir
erzeugen.
1V. Was ist Kapital?
Die meisten Menschen werden, wenn man die Frage an sie richtet,
sofort an Geld denken. Deshalb sei noch einmal festgestellt, was
wir bis jetzt vom Gelde wissen. Es unterscheidet sich von den Ge¬
brauchsgütern, den Nahrungs- und Kulturmitteln ganz scharf. Es
wird nicht verzehrt wie ein Brot, nicht abgenützt wie ein Kleid. Geld
wird nicht verbraucht, sondern nur gebraucht, und zwar als Tausch¬
mittel, um sich die notwendigen Nahrungs- und Kulturmittel zu ver¬
schaffen, die man nicht selbst erzeugt oder durch unmittelbaren Tausch
erwerben kann. Als Tauschmittel spielt es bei der auf allen Gebieten
der menschlichen Arbeit durchgeführten Arbeitsteilung im Haushalte
der Kulturvölker eine grotze Rolle.