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o Sonne; kann ich doch kein Schlupfloch finden, 
wohin dein Strahl nicht dringt! 
Ich werde noch erblinden!“ — 
,,Wohltät’ge Sonne, sei mir lange noch geneigt!“ 
hub eine Feldmaus an, ,,es reifen meine Ähren, 
vollauf kann ich mich wieder nähren!“ — 
Die Sonne hört es an, scheint fort und — schweigt. 
Willamow. 
140. Ein stiller Begleiter. 
/'Bei schönem Wetter) im goldenen Sonnenscheine, gesellt M dir 
auf dem Schulwege ein treuer Begleiter. Er fragt nicht erst, ob er 
mitgehen darf, er denkt: Besser zwei als einer,' Gerade mit dir 
will er gehen, weil du ihm zum Verwechseln ähnlich bist, als wärest 
du sein Bruder. 
Sonst ist er ein grauer Gesell. Grau ist sein Gesicht, grau sein 
Anzug; grau sehen auch seine Stiefel aus. Manchmal geht er vor 
dir, manchmal hinter dir. Dann wieder schreitet er wie ein guter 
Freund bald an deiner rechten, bald an deiner linken Seite. Ist auch 
der Fußweg noch so schmal, er weiß sich doch an dich anzuschmiegen, 
und müßte er selbst ein Stück an der Mauer hinhuschen. 
Freilich ist er stumm wie ein Fisch. Du kannst ihn anschreien, 
er gibt dir keine Antwort. Höchstens sperrt er den Mund so weit auf 
wie du. Er unterhält dich aber dafür auf eine andere, lustigere Art. 
Wie ein lustiges Äffchen macht er dir alles nach, hält an, wenn diw 
stehen bleibst, gibt die Hand, wenn du sie einem Freunde reichste 
und läuft wie ein Hase, wenn du eilst. Es ist, als wollte er mit 
dir um die Wette laufen, und gar oft ist er eher am Fiele als du. 
Fällst du aber dabei auf die Nase, flugs legt er sich auch der Länge 
nach hin. Der Kopf aber tut ihm nicht weh. 
Er liebt den hellen Sonnenschein und kann ohne ihn nicht leben. 
Denn biegst du in eine Querstraße ein, in die die Sonne nicht scheinen 
kann, gleich ist dein grauer Freund verschwunden. Auch in den schattigen 
Wald begleitet er dich nicht. Bei Negenwetter und an trüben Tagen 
läßt er sich überhaupt nicht blicken. Aber das tut er etwa nicht aus 
Angst vor der Finsternis. Selbst in der Nacht erscheint er an der 
Wand, wenn der gute Mond scheint, oder wenn die Mutter mit einem 
Licht in den Keller geht, um Kartoffeln zur Suppe für die Kinder 
zu holen. Ist die Suppe verspeist, so spielen die Kinder an langen