Ueucfte Zeit. (1830—1880.)
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Zuletzt.
Was hohen Trachtens den Verstand
Und heißen Schlags das Herz bewegt,
Das alles wird ium Possentand,
Wenn sich der Mensch zum Sterben legt.
Zn schnödem Unrat schmilzt das Gold,
Der Würfel bricht, das Glas zerschellt,
Es stockt die Zeit, die Sonne rollt
Als kalte Schlacke durch die Welt.
Verdienst und Ehre, Stolz und Krast
Zerstieben wie vergilbtes Laub,
Die Schönheit und die Wissenschaft,
Vermodert liegen sie ini Staub.
Die Liebe nur, das arme Ding,
Hält bis zuletzt am Bett noch aus
Und schleicht erst, wenn der Atem ging
Verwaist sich aus dem Sterbehaus.
Wilhelm Jensen.