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105. Pfingftfeier der Natur.
Martin Greif.
1. Pfingsten, Fest der Freude, 2. Lilien, Rosen, Nelken
Das auf blum'ger Flur
Wie auf dürft'ger Heide
Feiert die Natur.
Rings aus allen Büschen
Schallt Gesang hervor,
Sich geschwellt zu mischen
In den Jubelchor.
Winden dir den Kranz,
Dem noch kein Verwelken,
Trübt den heitern Glanz,
Der dir rings in Fülle
Rege Düfte bringt,
Da schon Sommerstille
Ins Gefilde dringt.
3. Vor Entzücken schweigend,
Dämmerst du, betaut,
Leis entgegensteigend
Höchstem Feierlaut:
Wann die Liederkehle
Schwärmt der Nachtigall,
Lauscht der Schöpfung Seele,
Ihrem Wonneschall.
106. Du sonnige, wonnige Welt!
Friedrich Wilhelm Weber.
1. Das ist des Lenzes belebender Hauch,
Der atmet durch Flur und Feld!
Schon schlägt die Drossel im Erlenstrauch,
Die Lerche singt und der Buchfink auch!
O du sonnige, wonnige Welt!
2. Bald kommt der Mai, und der Wald wird grün
Und wölbt sein duftiges Zelt.
Die weißen Wolken am Himmel ziehen,
Der Apfelbaum und die Rose blühen.
O du sonnige, wonnige Welt!
3. Ihr Knaben und Mädchen, nun kränzt das Haupt,
Zum Tanz um die Linde gesellt!
Was heute prangt, ist morgen entlaubt,
Und es schneit und stürmt, bevor ihr es glaubt,
In die sonnige, wonnige Welt.