Grundriß der Weltgeschichte für höhere Lehranstalten

Andrä, Jakob Carl

Bibliographic data

Monograph

Persistent identifier:: PPN62280071X

URN:: urn:nbn:de:0220-gd-6330624

Title:: Grundriß der Weltgeschichte für höhere Lehranstalten

Shelfmark:: HDG-II 16(16,1885)

Author:: Andrä, Jakob Carl

Place of publication:: Kreuznach

Publisher:: Voigtländer

Document type:: Monograph

Collection:: History textbooks,imperial Germany

Publication year:: 1885

Edition title:: 16., verb. Aufl.

Scope:: XII, 340 S., XII Kt. (farb.), VI doppelte Bildtaf.

Copyright:: Georg-Eckert-Institut - Leibniz-Institut für internationale Schulbuchforschung

Subtitle:: mit 12 Geschichtskarten und 6 Tafeln zur Kultur- und Kunstgeschichte

Chapter

Title:: Die neue Zeit

Document type:: Monograph

Structure type:: Chapter

Chapter

Title:: Dritte Periode. Vom Ausbruch der großen französischen Revolution bis zur Gegenwart 1789-1884

Document type:: Monograph

Structure type:: Chapter

Untergang des römischen Kaiserthums km Abendlande. 5 Sdekon, an Attilas Hofe gedient hatte, mit Hülfe bar¬ barischer Truppen, den Kaiser Julius Nepos ver¬ drängte und seinen eignen Sohn NomulusAugustulus auf den Thron setzte, forderte Odvaker, im Namen seiner Getreuen, daß ein Drittheil aller Ländereien Italiens unter dieselben vertheilt werde. Odoaker hielt sich, wie es scheint, der neuen Regierung nicht verpflichtet, und nahm ebendeßwcgen auch keinen Anstand, auf die Wünsche seines Heeres einzugehen, das, wie die Fremden, welche in Gallien, Spanien und Afrika sich festgesetzt hatten, nach einem festen Eigenthum strebte. Zu seinem Verderben widersetzte sich Orestes der Forderung Odoakers. Denn dieser zog seine Macht zusammen, belagerte und bestürmte Ticinum (Pavia), wohin Orestes sich zurückgezogen hatte, und obschon der dortige Bischvff E p i p h a n i u s die Wuth des Siegers milderte, und sich nicht ganz ohne Erfolg bei Odoaker verwendete, um das Eigenthum der Kirche und die Ehre der in Gefangenschaft gerathnen Weiber zu retten, so mußte doch Orestes die Untreue gegen Julius Nepos mit dem Tode büßen, und seinem Sohne, Romu- lus Augustulus, welcher sich nach Ravenna geworfen hatte, blieb nichts übrig, als unbedingte Ergebung in den Willen des Siegers, der ihn aus Rücksicht auf seine Jugend verschonte, und mit einem mäßigen Jahresgehalt auf den ehemaligen Landsitz Luculls am campanischen Vor¬ gebirge Misenum verbannte. Odoaker ließ fortan den römischen Thron im Abendlande unbesetzt, und der römi¬ sche Senat mußte nach der ausdrücklichen Abdankung des Rvmulus Augustulus an den morgenländischen Kaiser Zeno einen Beschluß des Inhalts absenden: „es sey weder nothwendig, noch in irgend einer Hinsicht Wunsch der Römer, daß Italien fernerhin durch eigne Kaiser

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