Deutsches Lesebuch für Vorschulen höherer Lehranstalten: [Teil 2 = 1. Vorschulklasse, 3. Schuljahr, [Schülerband]]

Kühne, Alfred; Vorwerk, Karl; Brockmüller, Paul

Bibliographic data

Multivolume work

Persistent identifier:: PPN646159275

URN:: urn:nbn:de:0220-gd-4865958

Title:: Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in drei konzentrischen Kreisen

Author:: Schmelzer, A.

Place of publication:: Merseburg a/S.

Publisher:: P. Steffenhagen

Document type:: Multivolume work

Collection:: History textbooks,imperial Germany

Copyright:: Georg-Eckert-Institut - Leibniz-Institut für internationale Schulbuchforschung

Language:: German

Volume

Persistent identifier:: PPN646161164

URN:: urn:nbn:de:0220-gd-7798766

Title:: Neuzeit

Shelfmark:: HD-II 24(1,1894)-3,2

Author:: Schmelzer, A.

Volume count:: 2

Place of publication:: Halle a.S.

Publisher:: H. Peter

Document type:: Volume

Collection:: History textbooks,imperial Germany

Publication year:: 1894

Scope:: 456 S.

Copyright:: Georg-Eckert-Institut - Leibniz-Institut für internationale Schulbuchforschung

Language:: German

Table

Title:: Die deutschen Kaiser und Könige

Document type:: Multivolume work

Structure type:: Table

T - 98 — „Kuckuck", und sein Weibchen lacht. Die Rotkehlchen, Grasmücken und anderen Waldsänger legen ihre kleinen Tier in die fertigen Nester und fliegen aus, um noch einen guten Bissen zu nehmen oder einen frischen Trunk zu tun, ehe sie sich niedersetzen, um zu brüten. „Guck guck!" ruft der Schelm seinem Weibchen zu! Vas fliegt leise herbei und schaut genau zu, ob es auch ein Nest von solchem Vogel sei, dessen Nahrung für ihr eigenes Kind gut tauge, hat das Kuckucksweibchen ein passen¬ des Nest gefunden, dann wirft es, wenn schon mehrere Tier darinnen sind, meist einige davon heraus, um Platz zu schaffen. Nun ist aber ein Kuckuck viel zu groß und schwer, um sich auf das zarte Nest eines Sing¬ vogels setzen zu können. Nus diesem Grunde legt das Weibchen sein Ti — welches aber auch nicht größer ist als das der kleinen Singvögel — erst auf den Boden und trägt es dann mit dem Schnabel in das fremde Nest, fliegt fort und lacht über den Tausch. Die kleinen vöglein kehren zurück. „Guck guck!" ruft spaßend der schlaue HIte — aber sie sind zu harmlos, sehen nicht zu, merken's gar nicht, daß ihre eigenen Lier zerbrochen unten im Busch auf den Steinen liegen und ein fremdes im Nest ist, sitzen und brüten so emsig und freuen sich im voraus auf die niedlichen Jungen. V. Die jungen Notkehlchen schlüpfen aus den noch übrigen Liern aus, der junge Kuckuck auch, nun eilen die alten Notkehlchen nach Futter, um die hungrigen offenen Schnäbel zu füllen - doch der junge Kuckuck ist der größte, er schlingt schreiend jeden Bissen hinweg. Die armen kleinen Nestbrüder verschmachten, ja wenn er größer geworden ist und der Platz ihm zu eng wird, drängt er sie unbarmherzig hinaus. Dann kommen die hilflosen Kleinen im nassen, kalten Grase um oder werden von Katzen und wieseln gefressen. Je größer der junge Kuckuck wird, desto un¬ artiger zeigt er sich. Lr gehorcht seinen Stiefeltern nicht und beträgt sich sehr schlimm gegen seine Wohltäter. Nußerordentlich groß ist seine Freßgier. Naht sich dem Neste ein Kind, das Erdbeeren und Blumen im Walde sucht, und will sich über das junge Vöglein freuen, dann sträubt es seine Federn. Der junge Kuckuck sieht mit den dunkeln Federstoppeln, die anfänglich wie Stacheln ringsum stehen, nicht schön aus. Tr wächst jedoch sehr rasch. Sind ihm endlich Federn und Flügel gewachsen, so wagt er sich aus dem Neste, das ihm jetzt viel zu eng ist, hüpft von Zweig zu Zweig, und seine Pflegeeltern tragen ihm trotz seiner Unart emsig noch Futter zu, bis er seiner eigenen Flügel hinlänglich mächtig ist und sich selbst die Nahrung suchen kann. Mitunter kommt es vor, daß der Kuckuck gar nicht aus dem Neste heraus kann, nämlich dann, wenn sich dieses in einem Baumloch mit engem Eingänge befindet. Der gefangene Kleine wird aber so lange von den Pflegeeltern gespeist, bis ihm auf

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