Lehrbuch der Erdkunde für höhere Schulen: Für die mittleren und oberen Klassen

Ule, Willi

Bibliographic data

Multivolume work

Persistent identifier:: PPN720203643

URN:: urn:nbn:de:0220-gd-5843573

Title:: Lehrbuch der Erdkunde für höhere Schulen

Author:: Ule, Willi

Place of publication:: Leipzig

Publisher:: Freytag

Document type:: Multivolume work

Collection:: Geography textbooks,imperial Germany

Publication year:: 1917

Edition title:: Ausg. A in 2 Teilen

Copyright:: Georg-Eckert-Institut - Leibniz-Institut für internationale Schulbuchforschung

Language:: German

Volume

Persistent identifier:: PPN720209315

URN:: urn:nbn:de:0220-gd-5843589

Title:: Für die mittleren und oberen Klassen

Shelfmark:: GDG-II 20(10,17)

Author:: Ule, Willi

Volume count:: Teil 2

Place of publication:: Leipzig

Publisher:: Freytag

Document type:: Volume

Collection:: Geography textbooks,imperial Germany

Publication year:: 1917

Edition title:: Ausg. A in 2 Teilen, 10. Aufl.

Scope:: 359 S. : Ill., graph. Darst., Kt.

Copyright:: Georg-Eckert-Institut - Leibniz-Institut für internationale Schulbuchforschung

Language:: German

Chapter

Title:: Grundzüge der allgemeinen Erdkunde

Document type:: Multivolume work

Structure type:: Chapter

Chapter

Title:: Das Leben auf der Erde

Document type:: Multivolume work

Structure type:: Chapter

338 Geschichte der Erdkunde. kenTer ^ Naturkräfte. Bergstürze, verheerende Überschwemmungen, Verödungen durch Arbeit' Entwaldungen sind Folgen solcher ÜbergTilfe. Blühende Kulturstätten sind dadurch des Men- in Ruinen verwandelt. Nur unter Beachtung der allgemeinen physikalischen und sehen, organischen Gesetze kann die Natur dauernd abgeändert werden. Diese zu er¬ forschen, ist darum eine der wichtigsten Aufgaben der Menschheit; sie begründet die Wissenschaft, aus deren Ergebnissen wieder den praktischen Unternehmungen Segen ersprießt. Mit dem Fortschritte der Wissenschaft aber, mit dem Wachsen der geistigen Erkenntnis steigt auch die sittliche Kraft des Menschen, die ihn zum vollkommensten Wesen der Erde erhebt. Geschichte der Erdkunde. Entdeckungsgesckichte. § 292. Dem Altertume war nur ein kleiner Teil der Erde bekannt. Die Länder um Altertum. (jas Mittelmeer, also Yorderasien, Südeuropa und Nordafrika bildeten die Welt, in der sich die klassische Geschichte der Menschheit abspielte. In den Darstellungen hatte diese nach der damaligen Ansicht allein bewohnte Landmasse, die Ökumene, eine in westöstlicher Richtung gestreckte Gestalt; sie war länger als breit, woher die Bezeichnung „geographische Länge und Breite“ entstand. Aber bereits im Altertume wurde der geographische Gesichtskreis erweitert. Es waren namentlich Handelsunternehmungen, welche die Phönizier, Karthager und Griechen zu weiteren Entdeckungsfahrten veranlaßten. Reisen mit wissen¬ schaftlichem Ziele wurden erst von griechischen Gelehrten ausgeführt. Der Geschichtschreiber Herodot unternahm um 450 v. Chr. weite Reisen in Asien bis Medien und Persien, in Griechenland und in Nordafrika, auf Grund deren er in sein großes Geschichtswerk auch Schilderungen von Land und Leuten einflocht. In der Folgezeit haben die Fahrten des Pytheas in den nordatlantischen Ozean und der Zug Alexanders des Großen nach Vorderindien zur Vermehrung der Kenntnisse am erheblichsten beigetragen. Zu Beginn der christlichen Zeitrechnung sind die Römer durch die Ausbreitung ihrer Weltmacht und durch ihre Handelsbeziehungen besonders Förderer geographischer Entdeckungen geworden. Auf ihnen fußten die Weltbeschreibungen der Griechen Strabo und Klaudius Ptolemäus. Mittel- Das Mittelalter bietet nur geringe Fortschritte dar. Die Normannen ent- alter‘ deckten die Färöer, Island und Grönland und betraten um das Jahr 1000 die Küste von Labrador. Wichtige Reisen wurden gleichzeitig von den Arabern unter¬ nommen, deren Berichte teilweise über noch völlig unbekannte Länder Aufklärung gaben. Durch buddhistische Priester erhalten wir Kenntnis von Ostasien und eine päpstliche Gesandtschaft an den Herrscher der Mongolen bringt uns Kunde von Mittelasien. Im 14. Jahrhundert entstand ein lebhafter Verkehr, der sich bis nach Peking erstreckte. Aus den venezianischen Handelsunternehmungen gingen die Reisen des Marco Polo von 1271—1295 nach China und Indien und der Ge¬ brüder Zeno nach Nordwesteuropa hervor. Auch die Kreuzzüge nach dem Gelobten Lande im 11. und 13. Jahrhundert erweiterten die geographischen Kenntnisse. der^EnT ^ne neue Peri°de beginnt mit der Entdeckung Amerikas durch Christoph deckun- Kolumbus 1492 und der Umsegelung der Südspitze von Afrika durch Vasco da gen. Gama 1497. Eingeleitet wurde dieses Zeitalter der Entdeckungen durch Prinz Heinrich den Seefahrer, der die zahlreichen portugiesischen Fahrten ins Leben rief.

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