Das siebente Schuljahr

Seidel, L. E.

Bibliographic data

Monograph

Persistent identifier:: PPN792649990

URN:: urn:nbn:de:0220-gd-13146389

Title:: Das siebente Schuljahr

Shelfmark:: RDH-II 6(1,03)-7L

Author:: Seidel, L. E.

Place of publication:: Langensalza

Publisher:: Schulbuchh.

Document type:: Monograph

Collection:: Textbooks for study of the natural and cultural world (Realienkunde),imperial Germany

Publication year:: 1903

Scope:: VIII, 584 S.

Copyright:: Georg-Eckert-Institut - Leibniz-Institut für internationale Schulbuchforschung

Language:: German

Subtitle:: theoretisch-praktische Anweisung für Lehrer und Lehrerinnen zur Erteilung eines erfolgreichen Unterrichts in Volksschulen nebst vollständig ausgeführten Präparationen

Binder

Document type:: Monograph

Structure type:: Binder

189 gestanden hatte, wurden die Maigesetze zum größten Teil wieder aufgehoben und die Orden, abgesehen vom Jesuitenorden, wieder Aufhing zugelassen (1886). _ 0efe|e c) Die wirtschaftliche Entwicklung, die Sozialdemokratie und die Sozialgesetzgebung. Infolge seiner zentralen Lage und da es fast an allen Seiten frei zugänglich ist, bildete Deutschland seit den Kreuzzügen das wichtigste europäische Durchgangsland. Nachdem die Eewerbefreiheit und die in Kleinstaaterei begründeten Hindernisse beseitigt waren, nahmen gegen Ende des 19. Jahrhunderts Industrie, Handel und Gewerbe einen ungeahnten Auf-Schwung schwung, der bedingt und befördert ward durch die vollständige AdG?wÄ? Änderung der Verkehrsverhältnisse und die außerordentlichen Fortschritte der Technik^). Vom Nordosten abgesehen2) wurde Deutschland überwiegend ein Industriestaat, der auf dem Weltmarkte mit England wetteiferte. Unter dem Einfluß der unbeschränkten Frei- zügigkeit und der Gewerbefreiheit nahm die Landbevölkerung ab, und der Mangel an Arbeitskräften für die Landwirtschaft wurdebevoikerung nur notdürftig durch die Benutzung von Maschinen ausgeglichen. Unverhältnismäßig schnell wuchsen dagegen die Industriestädte an, die den Schwerpunkt der gesamten gewerblichen Tätigkeit bildeten3). Das Fabrikwesen entwickelte sich gewaltig, drängteFabrtkwesen den Kleinbetrieb der Handwerker zurück und schuf einen Fabrik- arbeiterstand von großer Geschlossenheit und stark an Zahl. Groß- industrielle Anlagen wurden häufig Eigentum von Gesellschaften, die nur ausnahmsweise auf das öffentliche Interesse Rücksicht nahmen, obwohl ihre Fabriken über den Rahmen eines Privatbesitzes oft hinausgingen. Den persönlich freien Arbeitern in Zeiten unver- schuldete? Not zu helfen waren die Unternehmer nicht verpflichtet. Manche leisteten gern Hilfe, andere hingegen verhielten sich nicht nur ablehnend, sondern trugen durch ihre üppige Lebensführung dazu bei, daß die unvermeidlichen sozialen Gegensätze sich verschärften (S. 128) und eine Arbeiterbewegung auch in Deutschland ent- Vgl. die Angaben Teil II S. 279 über Schnelldampfer und Schiffbau. . 2) Hier sind jetzt unter 1000 Einwohnern etwa 120 im Gewerbe tätig, dagegen in ganz Westdeutschland außer Hannover und Oldenburg etwa 220, im Königreich Sachsen etwa 330. 3) Die Bevölkerung östlich der Elbe nahm 1816—1871 um 90, 1871—1900 um 26 v. H. zu, umgekehrt die im industriellen Westen und Süden 1816—1871 um 24, 1871-1900 um 79 v. H.

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