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allein noch übrig. Ich verließ sie mit der Besorgnis, vielleicht
keines von beiden wieder zu finden.
Mit schwerem Herzen ging ich aus der Stadt und sah
mich oft um; da ich aber bald in die Arbeit kam, wurde ich
wieder guten Mutes. Acht Jahre bin ich in der Fremde
gewesen und habe viel Neues gelernt, was mir in der Folge
großen Vorteil gebracht hat. ich hatte öfters Gelegenheit, mich
unter guten Aussichten als Meister zu setzen; aber so gut es
mir auch gehen mochte, so waren meine Gedanken doch immer
nach meiner Heimat gerichtet. Es kam mir immer vor, als oh
die väterliche Werkstätte die beste auf Erden sei, und diese
Nußbäume unseres Hofes die schattigsten und schönsten.
Eines Abends, es war am zweiten Ostertage, als ich müßig
am Rhein unter den Bäumen saß und die Sonne mir gegen¬
über unterging und der Fluß zu meinen Füßen rauschte und
das junge Laub der Bäume über mir, da ergriff mich eine un¬
beschreibliche Sehnsucht nach den Meinigen. Ich hatte seit ge¬
raumer Zeit keine Nachricht von ihnen, und es war mir, als
ob ich ihre Stimme hörte, daß sie mich zu sich riefen. Ich war
eben ohne Herrn und wollte noch weiter wandern; aber in diesem
Augenblicke beschloß ich, nach Hause zurückzukehren. Ich
schnürte also noch an demselben Tage mein Bündel, nahm Ab¬
schied von meinem letzten Meister und trat schon am folgenden
Morgen frisch und wohlgemut meine Reise in die Heimat an,
die mehr als hundert Meilen entfernt war.
Als ich mich den Grenzen meines Vaterlandes näherte,
sah ich schon von ferne die blauen Berge und erkannte die
Gegend, wo die Stadt liegen mußte; ich begrüßte jede bekannte
Stelle, deren immer mehr wurden, je näher ich der Stadt kam.
Es war kurz nach Mittag, als ich ihre rauchenden Schornsteine
sah. Bald erkannte ich das Dach des väterlichen Hauses; aber
die Essen darauf rauchten nicht. Da pochte mir mein Herz.
Ich kehrte in das Hölzchen ein, das am Wege liegt, und setzte
mich nieder, um meiner Unruhe Meister zu werden. Ach, dachte
ich, du wirst Vater und Mutter nicht wiedersehen! Das Feuer
ruht in der Werkstätte, und so wird er wohl auch ruhen, der
alte Vater, von aller Mühe des Lebens.
Ich stand traurig auf und ging mit unruhigem Herzen
durch das Tor und die lange Gasse, ohne um und neben mich
zu sehen, und wie ich um die Ecke mich wandte und vor unserm
Hause stand, sah ich die Tür der Werkstätte offen, aber kein
Amboß klang, und kein Feuer brauste. Zweifelnd und ungewiß
trat ich hinein. Die ganze Werkstätte war aufgeräumt wie vor
einem Festtage; alles Werkzeug hing an seinem Platze; kein*
Asche glühte in der Esse; nirgends war eine angefangene Arbeit