Full text: [Teil 3 = (6. und 7. Schuljahr), [Schülerband]] (Teil 3 = (6. und 7. Schuljahr), [Schülerband])

150 
7. Lr liegt und sieht und hört nichts mehr, 
Oer Lilzug rasselt über ihn her. 
Kur ein haken im weg, eine Bremse zu tief! 
— wie's heiß und kalt durch die Bdern ihm lief! — 
was gilt nur immer dein Leben! 
Du mußt es für hundert geben! — 
8. Lin haken zu tief, eine Bremse im weg! 
Zekunden! Doch schlichen sie viel zu trag! 
Und wenn er nur diesmal am Leben blieb — 
© Gott! wie hat er das Leben so lieb! 
Da ist es vorbeigeschnoben, 
Und ferner hört er es toben! — 
9. Nun naht es wieder und flackert und braust 
Und ist an ihm vorbeigesaust: 
Der zweite Zug, von Lichtern erhellt, 
voll Menschenglück — eine kleine Welt! — 
Gerettet! — (Er lauscht in die Herne, 
— Und über ihm funkeln die Zterne! — 
J09* Der Zauber der Eisenbahn. 
„Sonntagsfeier." 1. Iahrg. 2. Halbband9- 
(Es gibt nichts, das poetischer wäre als das Dampfroß. Bls es geboren 
wurde, da lachten die Leute und hielten das neue Gewächs für seelenlos. 
Sic schwärmten damals noch für gelbe Kasten, die heute wie halb aus¬ 
gestorbene Tiere sich nur dem noch zeigen, der ins sandige oder gebirgige 
Hinterland vordringt. Diese Kasten hielten sich selbst für die Könige der 
Ztraßen. Hür sie hatte man die langen Wege von Brüssel bis Uom und 
von Bachen bis Königsberg gebaut,' sie waren der Lieg des Menschen über 
die Uatur. In ihnen wohnte der Geist der Schnelligkeit,' mit ihnen fuhr 
Goethe nach Italien, und in ihnen flogen die Befehle Uapoleons. 
wer diese Kasten überwinden konnte, der ist kein halber Geselle, der 
kann noch mehr. Lr narrt die Menschen, wie es aller echte Zauber tut. 
Lrst kommt er demütig und schmeichelnd gelaufen: Du sollst mein Herr 
sein, ich will dein Knecht sein, sage mir nur, was ich tragen soll,' meine 
Muskeln sind eisern, und mein hauch ist Glut! warum soll der Mensch 
einen so willigen Diener nicht nehmen? Lr baut ihm glatte Wege und 
rüstet große Hallen. Der Diener ist mit allem zufrieden, er läuft und 
läuft, vervielfältigt seine Kräfte, schiebt die alten, steifbeinigen Diener 
beiseite, und bald gibt es nichts mehr, das er nicht tut. Lin jubelnder 
9 Verlag des Vereins für soziale Lthik^und liunstpflege, Berlin.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.