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als das sechsbeinige Krabbelzeug, das im Moos und Gras herum-
wimmelt.
9. Endlich burren die ersten Maikäfer, die Raupen nehmen zu
90 an Länge und Dicke, und die Grashüpfer werden immer fetter.
Nun läßt es sich allmählich schon leben im Walde. Wie die sechs
Jungen die Milchzähne verloren haben und auf eigene Gefahr ihre
Nahrung suchen, da gibt es schon allerlei bessere Sachen. Das
Herrlichste aber, was der Wald in dieser Zeit zu bieten hat, das
95 ist der säuerliche, schäumende Saft, der aus den alten Eichen quillt.
Jeden Tag leckt die Eichkatze den gärenden Saft ab, bis ihr ganz
sonderbar im Kopfe wird. Alle Vorsicht und Aufmerksamkeit
vergißt sie darüber, und wenn sie sich neulich nicht im letzten
Augenblick in das Gebüsch gestürzt hätte, so wäre sie in den
100 Fängen des Habichts gebheben, der wie ein Schatten durch das
Geäst fuhr.
10. An Gefahren mangelt es überhaupt im Walde nicht. Vor
dem Habicht ist die Eichkatze nie sicher. Zwei von ihren Jungen,
die noch recht unbeholfen waren, fing an zwei Abenden nacheinander
105 der Waldkauz. Dreimal mußte sie sich kopfüber aus ihrem Neste
zu Boden werfen, als der Edelmarder sie fassen wollte, und einmal
hetzte er sie am hellen Tag über eine halbe Stunde lang von Baum
zu Baum, bis sie sich aus der Pappel in den Teich fallen ließ und
sich zitternd im Schilf versteckte. Aber allmählich ist sie so
HO gewitzigt worden, daß sie die Gefahr zu meiden weiß.
Hermann Löns.
107. Das Eichhörnchen.
Heisa, wer tanzt mit mir?
Lustig und munter!
Kopfüber, kopfunter
Mit Manier!
Immerfort
Von Ort zu Ort,
Jetzo hier,
Jetzo dort!
Hopp!
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