Full text: Prosa aus Religion, Wissenschaft und Kunst (Band 2, [Schülerband])

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2. Friedrich Wilhelm I.) König in Preußen (1688—174V). 
Quelle: Otto Krauske, Briefe Friedrich Wilhelms I. an den Fürsten Leopold zu Anhalt-Dessau. 
(Beiband zu den Acta Borussia.) Berlin 1902. S. 206 (Nr. 321). 
An den Fürsten Leopold xu Anhalt-Desta«. 
Wusterhausen den 21. sep[tember] 1722 
Euer Lieben schreiben habe zugeleich empfangen weill ich nach krossen und züllicho 
gewesen bin und (habe) ein schön landt gesehen die sltnaclon mit den heißer und 
Bohlen tzaren kenne auch itzo das Euer Lieben mir schreiben das venhokk* 4) Hat 
gesaget das das teutsche geldt guht vorss) beste vom lande ist das hat mir der liebe 
Gott eingegehben im herumbfahren ben[rt] ich versichern kan das mir kein menssch) 
davon gesprochen hat ich dencke tag und nächst) wie das schöne landt in Ilorißanten 
stände körnen kan so finde den alten slsteme dagegen densn) wo das landt soll klorlren 
so bin ich Bersuadieret das der comerce nit sehr kan floriren nun ist die frage ob 
ich will ein florissant Landt oder ein florisant comerce haben euer Lieben sein mein 
sreundt das weis ich schreiben sie mir Ihren sentiment darauf Euer Liebden haben 
geschrieben wchgen Alexsander) Denhoff das er nit möchte vor Ihre Brincen gesetzet 
Werden2) eher Euer Lieben es mir geschrieben so habe schon davor gesorget dieses können 
sie in die kanceleien erkundiegen in sden) krossensschen) und Zulichosschen) ernter habe 
befohlen das die wirdtschaft soll so eingeführet werden wie itzo in Breussen densn) sie 
auch schsm)ahle Rücken^) haben sund) den Allst in die stelle machen ist die wierdtfchaft 
sehr Brenslssch) aber alles in guhten stände und kan überall grohße gerste gesäet werden 
ist auch befohlen der ich stehs euer lieben frundt sein und bleiben werde 
Wegen die quartier Ihres Regiments] ist bestellet das sie kalbe Egelien behalten4) 
3. Friedrich II., der Große. 
Quelle: Weigand, Friedrich der Große. Bielefeld und Leipzig 1902. S. 16/17. 
An feinen Uatrr. 
Aller Gnädigster König und Vahter. 
Ich bin Meines Aller Gnädigsten Vahters befehl gemeß heüte nach der jacht ge¬ 
wesen, alß aber mit viellen Trauer gehöret das Mein aller Gnädigster Vahter unpas sei 
1) Es ist entweder Bogislaw Friedrich Graf von Dönhoff gemeint, der seit seinem Abgänge 
aus dem Militärdienste auf seinen Gütern in Ostpreußen saß, oder der Generalmajor Alexander 
Graf von Dönhoff. — Friedrich Wilhelm hatte im August 1722 für 53000 Taler preußisches Geld in 
Scheidemünze in die Provinz gesandt, um das dort zirkulierende polnische Geld etwas zu verdrängen. 
2) Alexander Graf von Dönhoff trat 1722 mit Patent vom 13. Juli als Generalmajor in 
preußische Dienste. Erbprinz Wilhelm Gustav von Dessau wurde mit Patent vom 17. Juni desselben 
Jahres, Prinz Leopold mit Patent vom 18. Juni Generalmajor. 
3) Soll wohl heißen, daß auf den Krossenschen und Züllichauschen Ämtern auch wie in Preußen 
bisher in schmalen Beeten gepflügt wurde. 
4) Durch Erlaß vom 22. August 1722 bekamen der Stab des Regiments Alt-Anhalt und 
91/2 Kompagnien Halle als Garnison, 2 Kompagnien Neumarkt, eine kam „vor das Steintor und 
auf dem Petersberg", eine „vor das Klaustor und auf dem Strohhof", eine nach Glaucha und eine 
halbe vor das Galgtor. 
Heydtmann-Clausnitzer, Lesebuch II. 
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