Full text: Deutsches Lesebuch für Handelsschulen

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III. Worte fürs Leben. 
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13. Der Mert der Zeit. 
J. 
Geschãftsloute pflegen die Redensart im Munde zu führen: Zeit 
ist Geld Aber die Zeit ist viel mehr als Geld; richtig angewendet, 
pedeutet sie Selbsterziehung, Selbstvervollkommnung und 
Entwickelung des Charakters. Line Stunde den Tag, die man 
mit Tandeleien oder in Mübiggang verbringt, würde — dem BSelbst- 
unterricht gewidmet — in wenigen Jahren aus einem unwissenden 
binen kenntnisreichen Menschen machen oder — zu guten Werken 
angewandt — das Leben fruchtbringend und den Tod zur Ernte einer 
Adssaat von guten Taten gestalten Wenn vwir täglich nur fünfrehn 
Minuten unserer Vervollkommnung widmen, so verden vir die gute 
Wirkung sehon am Ende des Jahres spüren. Gute Gedanken und 
sorgfältig gesammelte Erfahrungen beanspruchen keinen Raum 
und können als Begleiter überall mitgenommen werden, ohne 
Kosten oder Lasten zu machen. 
Eine gewissenhafte und haushälterische Benutzung der Zeit ist 
die beste Methode, sieh Mubestunden zu sichern, sie befähigt uns, 
unsere Geschãfte zu bewultigen und sie zu führen, statt uns von ihnen 
drängen zu lassen. Anderseits verursacht Zeityergeudung bestãndige 
Eile, Verwirrung und allerlei Schwierigkeiten. Nelson ãuberte einmal: 
„lek verdanke alle meine Erfolge im Leben dem Umstande, dab ich 
mmer eine Viertelstunde vor der bestimmten Zeit auf dem Platze war.“ 
Manehe Leute denken an den Wert des Geldes nicht eher, als bis 
sie damit zu Ende sind, und viele machen es mit der Zeit genau so. 
Sie lassen die Stunden ungenützt verflieben, und erst wenn das 
Leben rasch dahineilt, erinnern sie sich der Pllicht, einen weiseren 
Gebraueh davon zu machen. Aber dann ist es vielleiebt schon zu 
spat; denn verlorener Wohlstand läßt sieb dureh Fleib zurũck- 
gewinnen, verlorengegangenes Wissen dureh Studium, aber die 
FJerlorene Zeit ist unersetzlich. 
II. 
Wer den Wert der Zeit riehtig begreift, vird sieh aueh der 
Punktliehkeit befleibigen. „Die Pünktliehkeit“, sagt Ludwig XIV., 
„ist die Höflichkeit der Könige“. Sie ist aber aueh die Pflieht jedes 
nständigen Mannes und die Zwangspfliebt des Geschäftsmannes 
Durci mebts wird das Vertrauen rascher erweckt als dureh die Aus-
	        
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