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Dritter Teil. Unser Vaterland. 
im Volke der Sachsen etwa ungetauft sich verbergen will, soll er mit 
dem Tode bestraft werden. Wer einen Menschen dem Teufel“) opfert 
und ihn nach heidnischem Brauche den Dämonen**) zum Opfer dar— 
bringt, soll mit dem Tode bestraft werden. Wer die Tochter seines 
herrn raubt, soll des Todes schuldig sein. Wer seinen herrn oder 
seine Herrin tötet, soll in gleicher Weise bestraäft werden. Alle 
Kinder sollen vor Ablauf des Jahres getauft werden. Wenn jemand 
eine verbotene oder unerlaubte Ehe eingegangen ist, auch wenn jemand 
bei den Quellen, Bäumen oder Hhainen betet oder bei denselben nach 
heidnischem Brauche opfert oder den heidnischen Göttern zu Ehren 
ein Mahl hält, soll er, wenn er adlig ist, 60 Solidi***), wenn er ein 
Freier 30, und wenn er ein Höriger ist, 15 Solidi zahlen. Wir 
befehlen, daß die Körper christlicher Sachsen zu den Kirchhöfen ge— 
bracht werden und nicht zu den heidnischen Begräbnisstätten. 
Die Gaugenossen, die zu einer Kirche gehören, follen dieser Kirche 
einen hof und zwei Morgen Landes geben, und auf je 120 Menschen, 
Adlige, Freie und hörige, sollen sie der Kirche einen Knecht und eine 
Magd zuteilen. Auch darüber ist man übereingekommen, daß von 
allen Abgaben, die dem Könige zukommen, der zehnte Teil an 
die Kirchen und Priester gegeben werden soll. 
2. Nach dem Kriege machte Karl der Große aus den Missions— 
stätten, die er schon während der Kampfesjahre eingerichtet hatte, 
Bischofssitze. So entstanden die Bistümer Osnabrück, Münster, Pader— 
born, Minden, Verden, Bremen, Elze-Hildesheim und Halberstadt. 
Die Grenzen der Bistümer schlosfen sich eng an die bestehende Gau— 
einteilung, so daß Gau- und Diözesangrenzen fast ausnahmslos zu— 
sammenfallen. Unsere heutige Provinzialgrenze ist in großen Teilen 
ihres Verlaufs auf jene alten Srenzlinien zurückzuführen. Von den 
Bistümern aus wurden Kirchen und Klöster gegründet. Das erste 
und bedeutendste altsächsische Kloster wurde die Benediklinen; 
Abtei Corveyn an der Weser. Es wurde der hauptsitz christ— 
licher Gesittung und Wissenschaft in Sachsen. Von da gingen Moͤnche 
aus in alle Teile des Landes, lehrten und predigten und suchten 
die harten herzen des Sachsenvolkes für die milde Lehre des Hheilandes 
zu gewinnen. Von Corvey aus hat auch Ansgarius, der Apostel des 
Nordens, sein Werk der Bekehrung bei Dänen und Schweden unter— 
nommen. hamburg wurde der Sitz seines nordischen Bistums, und 
Ramelsloh und Bassum im Stadeschen die Klostergründungen, die 
noch heute von ihm erzählen. Dem gegebenen Vorbilde folgten 
allmählich viele sächsische Große, und so entstand, mit Gandersheim 
beginnend, eine ganze Reihe von Benediktinerklöstern für Mönche 
und für Nonnen in allen Teilen des Sachsenlandes. 
3. Welche Kämpfe der einzelne durchzumachen hatte, ehe er mit 
ganzem herzen dem Christentume anhing, das schildert uns der Dichter 
Weber in seinem großen epischen Gedicht „Dreizehnlinden“, defsen 
*) Wodan. 
**) heidnische Götter. 
*x*x) schilling
	        
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