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Sunfter abschnit.
Bilder aus der vaterlündischen Geschichke.
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161. Von Preiheit und Vaterland.
Es sind elende und kalte Klügler aufgestanden in diesen
Tagen, die sprechen in der Nichtigkeit ihrer Herzen:
Vaterlaud und PFreibeit, leere Namen ohne Sinn, sehöne
Klange, womit man die Einfaltigen bethört! Wo es dem Menschen
wohbl eht, da ist sein Vaterland, wo er am wenigsten geplagt wird,
da blũht seine Preiheit.»
Diose ind wie die dummen Tiere nur auf den Bauch und
seine Gelũüste gerichtet und vernehmen nichts von den Wehen des
himmlischen Geistes.
Sie grasen wie das Vieh nur die Speise des Tages, und was
ihnen Wöllust bringt, dünkt ihnen das einzig Gewisse.
Darum heckt Güge in ihrem eitlen Geschwaätz, und die Strafe
der Lüge brütet aus ihren Lehren.
Ieb ein Tier liebt; solche Menschen aber lieben nicht, die
Gottos Pbenbild und das Siegèl der göttlichen Vernunft nur äuber—
leh tragen
er Mensceh aber soll lieben bis in den Tod und von seiner
Liebe nimmer lassen noch scheiden.
Das Lann Lein Tier, weil es leicht vergibt, und kein tierischer
Mensch, weill ihm Genub nur behagt.
Darum, o Mensch, hast du ein Vaterland, ein heiliges Land,
ein geliebtes Land, eine Erde, wonach deine Sehnsucht ewig dichtet
und trachtet.
Wo dir Gottes Sonne zuerst schien, wo dir die Sterne des
Himmels eret leuchteten, wo seine Blitze dir zuerst seine AlB
Qacht enbarten und seine Sturmwinde dir mit heiligen Schrecken
durca die Secle brausten, da ist deine Liebe, da ist dein Vaterland.
WVo das erote Menschenauge sich liebend über, deine Wiege
neigte, wo deine Mutter dich zuerst wit Freuden auf dem Schobe
trug und dein Vater dir die Lehren der Weisheit und des Ohristen
tums ins Herz grub, da ist deine Liebe, da ist dein Vaterland.
Uad eien » Lalte Pelsen und ode Inseln, und wohnt Armut
und Mube dort nit dir, du mubt das Land ewig lieb haben;