Full text: [Schuljahr 4, [Schülerband]] (Schuljahr 4, [Schülerband])

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Schatten, — aber immer nach der entgegengesetzten Richtung von der 
Seite, wo die Sonne oder das Licht sich befindet. Je Heller 
der Sonnenschein, desto dunkler der Schatten. Er bildet 
Körper auf dem Boden ab, aber nicht immer ähnlich. Der 
Schatten einer Kugel ist zwar immer rund, aber der Schatten 
einer Stange ist bald lang, bald kurz, und der Schatten eines 
Menschen sieht oft wunderlich aus. Die Sonne bleibt nicht den 
ganzen Tag an einem Platze stehen, sondern sie geht am Rande 
des Himmels auf, erhebt sich dann bis hoch über die Häuser, 
hernach sinkt sie wieder und geht an dem Rande des Himmels 
unter. Die Gegend an dem Himmel, wo die Sonne aufgeht, 
heißt Osten, die, wo sie untergeht, Westen, die, wo sie am höchsten 
steht, Süden. Osten und Westen liegen einander gegenüber, und 
wenn du die linke Hand nach Osten und die rechte nach Westen 
ausstreckst, so siehst du gerade nach Süden. Dein Rücken ist aber 
dann nach einer Gegend hingekehrt, welche Norden heißt. Des 
Morgens geht die Sonne östlich auf, des Abends geht sie west¬ 
lich unter; des Mittags steht sie südlich, aber nördlich steht sie 
niemals am Himmel. Wenn die Sonne aufgeht, so fällt der Schatten 
nach Westen, — wenn sie untergeht, nach Osten, — an: Mittag 
fällt er nach Norden; aber nach Süden kann der Schatten nie¬ 
mals gerichtet sein. Je niedriger die Sonne steht, desto länger 
ist der Schatten, — je höher, desto kürzer. Was für lange Ge¬ 
stalten gibt der Schatten, wenn die Sonne eben ausgegangen ist 
oder eben untergehen will! Da reicht der Schatten eines Kindes 
über einen ganzen Acker hin. Dagegen ist der Schatten eines 
Mannes am Mittag oft nur so groß wie ein Kind. 
Wenn die Sonne hinter Wolken steckt, ist es düster; wenn 
sie aber gar nicht scheint, wird es dunkel. Ehe die Sonne unter¬ 
geht, wird der Himmel um sie her rot, oft auch gelb und grün¬ 
lich. Das ist das Abendrot. Des Morgens vor dem Aufgange 
der Sonne sieht der Himmel ähnlich aus. Dies heißt das Morgen¬ 
rot. Viele Leute glauben, das Morgenrot bedeute schlechtes, das 
Abendrot gutes Wetter. Daher sagen sie: Morgenrot — nasses 
Abendbrot, Abendrot trocknes — Morgenbrvt. Allein diese Regel 
trifft nicht immer zu. 
Zwischen den: Tage und der Nacht entsteht die Dämmerung. 
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