Vom Kaufen auf Borg.
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und der viele Haushaltungen umgebende Schein der Grobartigkeit
Vird uανappen vie eine Seifenblass im Windo.
2. Zu den größten Tugenden des Landwirts gehört die Spar-
gamkeit, das Strecken nach der Decke; und die Vahigkeit zum
Sparen erlernt man dureh sorgfältige Prüfung der Pinnahmen undl
Ausgaben. Jedermann soll sioh am Anfange seines Wirtschafts-
jahres einen Ubersehlag über Einnahmen und Ausgaben machen
ad danaob trachten, daß; die letzteren in ihrem Betrage gegen
qie erα urüekstehen — dann wird auch am J ahressehlusse
otwas übrig bleiben. Dabei gibt es einen von vielen Leuten nicht
Poqtοο Punt, dessen Erfüllung das Auskommen und vielleicht
das Sparen wesentlich erleichtert, und dieser Punkt besteht darin,
6 an biob dun Grundsatze macht, niohts ohne Barzahlung zu
Laufen Der Anfang dazu mag ja für manchen schwoer sein: aber
Veon man bn einmal errungen Bat, geht es nachher desto leichter.
3. Das Kaufen ohne Gold, also auf Borg, führt zu unnõtigen
Ausgaben. Das klingt lächerlich, bleibt aber trotzdem wahr! Und
ãa vole Geschãftsleute dureoh angebotenen Kredit Kundschaft er-
JVorben wollen, so wird uns derselbe sehr leicht gemacht und aueh
4 v zu behr benutæzt. Man vill 2. B. 2ehn Zentner Ol-
Luchon kaufen und hofft, damit bis zum Grũnfutter auszureichen,
man hat aueh die siebzig Mark in der Tasche und will bar bezahlen.
Aber da sagt der Kaufmnann: ,Aber die zehn Zentner sind doeh
Leine Ladung für das Gespann, nehmen die doch zwanzig Zentner.
dio brauchen dieselben ja nicht gleich zu bezahlen, ioh freue mich,
boi huen Geld gtehen zu haben — bezahlen können die gelegent·
lich, wenn Sie wollen — Sie kõnnen mir auch Weizen dafür senden.“
Da nimmt man die zwanzig Zentner, bezahlt wabrscheinlich die
darauf gerechneten 70 Mark aueh nicht, rechnet auf den Ausgleich
qurex õGetreide und hat mit einem Sohlage 140 Mark Schulden
gemacht und mehr Waren auf dem Halse, als man für den Augen-
licx brauehnt. Kommt dann der Zahbltag, so zahlen sich 140 Mark
ei achlcohter ab, als die anfänglich gerechneten siebaig Mark.
peoin Kaufen auf Borg mub ieoh die Ware aueh teurer be-
zahlen, das ist trotz aller Versicherungen der Kaufleute eine un-
eihatte Sache. Der Kaufmann rechnet besser als die Land-
virte, wenigstens als dis meisten Landwirte; er berechnet sich die
und hat ein Recht dazu. Aubenstehende Waro ist für ihn
ganz gleichbedeutend mit aubenstehendem Geldoe.
5 Dag Raufen auf Borg ist eine ganz gefährliohe Sache, weil
man, erst einmal damit bekannt geworden, sehr leicht dabei bleibt,
und da es augenblicklich Kein Geld Kostet, so ist es verführerisch,
d man ũbercchreitet dabei seinen Haushaltungsplan, man kauft
melr Ware, als man bei Barzahlung gekauft haben würdo.
. hacht auberdem aueh keinen guten Eindruek bei den
Geschãftleuten und schãdigt das Ansehen. Die Kaufleute drãngen