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sich noch vor Anbruch der Nacht näher gegen die Avantgarde heran—
ziehen mussté, um derselben die allenfalls nötig werdende Unter-
stützung bieten zu können.
Die Position bestand aus einer ersten Linie rückwärts offener Batterien
nd Brustwehren, welche sieh gegenseitig bestrichen und, den nordwest-
lichen Höhenrand krönend, durech Knicks9 und Verhaue zu einer zu—
sammenhängenden Verschanzung verbunden, sich rechts an den Alsen-
Sund, links an den Wening-Bond anlehnte; weiter rückwärts, zu beiden
Seiten der Düppel-Vindmühle, befand sich auf erhöhten Punkten eine
weite Linie getrennter Fleschen, welehe namentlich die Zwischenräume
der ersten Schanzenkette bestrichen, aber kKeine geschlossene Verteidigungs-
linie bildeten. Von hier aus dacht sich das Terrain gegen den Brücken-—
opf ab. Die Besatzung bestand aus zwei bis drei Bataillonen, einigen
spignolen) und Rohrgeschützen; nur schwache Pikets hielten in der
ersten Linie.
Nachts 102 Uhr wurde aus dem Hauptquartier dem Divisionskomman-
anten die Weisung, sich bereit zu halten, bei Erstürmung der Schanzen-
öhen auf vielleicht mächtigen Widerstand zu stossen, indem die Kunde
eingetroffen sei, dass starke Zuzüge an Infanterie und Geschützen auf der
nsel Alsen sich hätten wahrnehmen lassen. — Gut denn, hiess es, wir
muüssen trotzdem die Schanzen haben, — und so setzten sich denn um
Mitternacht sämtliche Abteilungen der bayerischen Brigade in Bewegung,
um Schlag 1 Uhr früh auf dem Sammelplatze bei Nübbel zu stehen.
Lautlos zogen dieé Kolonnen durceh die stille Nacht; hie und da er—
olgte ein Halt, um nicht früher als bei Dämmerung dem Peinde den
rgengruss zu bringen. Eine halbe Stunde unterhalb der Düppeler
öhen formierten sich die beiden in der Disposition bestimmten Kolonnen,
or sieh die Jäger; dann kamen die übrigen Bataillone, an deren Spitz
er Divisionär und der Brigadier mit ihren Stäben. Um die vierte Morgen-
tunde fiel der érste Schuss einer dänischen Vedette; sie, wie dieé anderen
der ersten Linie, wurden niedergestossen und die starken Verhaue durch
ie Pionieère schnell durebbrochen; dann rückte man im Sturmschritte auf—-
ärts zur zweiten Linie und schlug den teilweise an seinen Schanzen
beschãftigten Feind nach kurzem Gefecht derart, dass er über die jen-
seitigen Höhen hinabeilte und erst im Bereiche seines Brückenkopfes vei
Sonderburg sich wieder stellen konnte. Die Jäger hielten den Feind hier
rotz heftigen Gewehr- und Geschützfeuers so lange ab, bis das Gros der
rigade sieh auf der Höhe festgesetzt hatte. Fast um dieselbe Zeit rũückte
ie sächsische (2.) Brigade der 2. Division unter Generalmajor v. Heintz,
welehe gleichfalls die Wegnahme der verschanzten Höhe unterstützen
ollte, mit 4 Bataillonen und, 2 Batterien über Suurlükke gegen Düppel-
ühle vor und stellte um 5 Uhr die Verbindung mit den Bayern her, s0
dass nun der Aufmarsch — die hessische Brigade etwas nördlich der
ühle — beendet war. Die Dänen wirkten nur durch Artillerie von den
trandbatterien auf Alsen und der Kanonenboot-Flottille im Wening-Bond.
n dieses RKreuzfeuer fuhren die sächsischen Batterien — eine sec
fünder, eine Zwölfpfünder — auf einer Höhe südlich Steenhof auf, mussten
jedoch nach erheblichen Verlusten, gegen Backebülll ee nen
Werden, wobei zwei demontierte Zwölfspfünder stehen und ein Zwölfpfünder
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hMeine Dammaufvwvuürfe mit aufgesetzter Hecke.
) Eine durch den Generalstabs Kapitän Schuhmacher für Danemark ersonnene
Feuerwaffe, velche aus einem Gewehrlauf von grossem Kaliber und bedeutender
Lunge besteht und mit mehreren Pulverladungen und Bleikugeln, eine vor der
anderen, gefüllt wird. Das Rohr lüegt beim Abfeuern in einem anderen auf
einer Laffete.