5- Kap. Gesck. d. Künste v. 1517b. r66v. 48z
Zweig davon lst die so genannte fiorentinische Arbeit
Pietro eoinmesse,-
5. Holzschneider und Kupferstecher.
Die Kunst,, in Holz zu schneiden, blü-
hete im sechzAnuen Jahrh, in ihrer ganzen Stärke,
besonders in Deutschland und den Niederlanden. Im
siebzehnten Jahrh gerieth sie bereits sn Abnahme. Ei¬
ne Vervollkommnung derselben war die Arbeit im Hell¬
dunkel, en Cama'ieu.
Italien hatte im sechzehnten Jahrh, die besten
Kupferstecher; im siebzehnten kamen ihnen die
Niederländer gleich. Baceio Baldini ist der erste Kup¬
ferstecher, den man in Italien mit Gewißheit kennt ;
der erste bessere Meister, Marco Ant. Raimondi gen.
Francia; der grösste Künstler, Agost. Caracci. Israel
von Mecheln der Vater war der erste niederländische
Kupferstecher. In Deutschland verdienen die so ge¬
nannten Meisterinn-Kleinen Lob. Die Franzosen
hatten vor Callvt am Ende dieser Periode keinen Kup¬
ferstecher von Werth. Eben sowenig die andern Na¬
tionen. Die Aetzkunft erhielt eine große Voll¬
kommenheit; fast alle große Maler haben ihre Ge¬
mälde auch geätzt. Aber erst, als man den Grabstichel
mit der Nadir-Nadel verband, nahmen die schönsten
Arbeiten ihren Anfang. Niederländer, Jtaliäuer und
Deutsche haben vortrefliche Arbeiten geliefert. In
Frankreich radirte Callot vorzüglich, und Abrah.
Bosse nach einer besondern Manier. Schon im fünf¬
zehnten Jahrh, erfand man die Hammer- oder
P u n z e n a r b e i t; die ältesten Blatter sind von Gi¬
ro!. Fagivoli, i56o. Am Ende dieses Zeitraums
wurde die sogenannte schwarze Kunst, (Mezzo¬
tinto,) durch von Smgen oder Sichern erfunden, und
durch den Pr. Robert von der Pfalz nach England
gebracht. Weil aber diese ersten Arbeiter nicht ver¬
standen, den Grund zu reißen, so war ihre Arbeit
rauh.