Full text: [Teil 6 = Sekunda, [Schülerband]] (Teil 6 = Sekunda, [Schülerband])

86 — 
„Verwünschtes Tier!“ bricht endlich Hansens Grimm 
Laut scheltend aus, indem die Hiebe flogen. 
„So bist du denn zum Ackern selbst zu schlimm, 
Mich hat ein Schelm mit dir betrogen.“ 
Indem er noch in seines Zornes Wut 
Die Peitsche schwingt, kommt flink und wohlgemut 
Ein lustiger Gesell die Straße hergezogen. 
Die Zither klingt in seiner leichten Hand, 
Und durch den blonden Schmuck der Haare 
Schlingt zierlich sich ein goldnes Band. 
„Wohin, Freund, mit dem wunderlichen Paare?“ 
Ruft er den Bau'r von weitem an. 
„Der Vogel und der Ochs an einem Seile, 
Ich bitte dich, welch ein Gespann! 
Willst du auf eine kleine Weile 
Dein Pferd zur Probe mir vertraun? 
Gib acht, du sollst dein Wunder schaun.“ 
Der Hippogryph wird ausgespannt, 
Und lächelnd schwingt sich ihm der Jüngling auf den Rücken. 
Kaum fühlt das Tier des Meisters sichre Hand, 
So knirscht es in des Zügels Band 
Und steigt, und Blitze sprühn aus den beseelten Blicken. 
Nicht mehr das vor'ge Wesen, königlich, 
Ein Geist, ein Gott, erhebt es sich, 
Entrollt mit einem Mal in Sturmes Wehen 
Der Schwingen Pracht, schießt brausend himmelan, 
Und eh' der Blick ihm folgen kann, 
Entschwebt es zu den blauen Höhen.
	        
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