fullscreen: Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters (H. 2)

§ 54—55 Die letzten sächsischen Kaiser. — 
Die beiden ersten fränkischen (faltschen) Kaiser. 43 
Heinrich bezeigte ber Kirche unb ihren Vorschriften stets hohe Achtung; 
beshalb erhielt er ben Beinamen bes Heiligen. Die höhere Geistlichkeit*) 
warb ihm bie Stütze seiner Herrschaft unb erwies ihm bie Dienste, bie 
Otto ber Große schon beansprucht hatte. Dafür hat er bie Kirche mit 
außergewöhnlich reichen Schenkungen bebacht. Er stiftete auch bas Bis- 
tum Bamberg uub erbaute ben bortigen Dom, ber neben ben Domen zu 
Worms, Speyer unb Mainz zu ben schönsten Bauten bes bamals auf- 
blühenben romanischen ober Runbbogenstils gehört. 
4. Die Verfassung. Der König würbe gewählt; boch nahm man 
Rücksicht auf bie Familie bes vorigen Königs, so baß in ber Regel ber 
älteste Sohn bem Vater folgte. Die Wahl vollzogen bte Großen bes 
Reiches unter ber Leitung bes Erzbischofs von Mainz unb mit Znstim- 
muug ber sie begleiteubeu Untertanen. Feste Bestimmungen über bas 
Wahlrecht gab es nicht. Ebenso unbestimmt war bie Stellung bes Königs; 
sie beruhte bemuach auf seinen eigenen Machtmitteln, auf seiner Klugheit 
unb ber Treue ber Vasallen. Um seine Stellung zu befestigen, mußte ber 
König bte Macht ber Herzöge, beren Befugnisse ebenfalls als schwankenb 
zu bezeichnen sinb, zu beschränken suchen. Das gelang aber nur starken 
Persönlichkeiten wie etwa Otto bem Großen; im übrigen versuchten bie 
Herzöge für bte Anerkennung ber Wahlkönige Zugestäubnisse an Hoheits- 
rechten zu erlangen. Im allgemeinen lag ihnen bie Leitung bes Heer- 
bannes (wie schon bas Wort Herzog anbeutet) unb bes Gerichtswesens 
in ihrem Gebiete ob. Zwei neue Herzogtümer waren hinzugekommen (Karte?) 
uub Lothringen bnrch Bruno in zwei Herzogtümer geteilt worben. Unter 
ben Herzögen stanben bte Grafen, bereit Gebiete sich bnrch Vergrößerung 
unb Teilung stark veränberten, währenb bie alte Gaueinteilung verfiel. 
Die Markgrafen bagegen blieben von ben Herzögen unabhängig. Alle 
biefe Fürsten waren zwar Vasallen bes Königs, aber bie Erblichkeit ihrer 
Lehen konnte ihnen in ber Zeit nach Otto I. kaum noch vorenthalten 
werben, woburch sich ihre Abhängigkeit vom König lockerte. 
Wenn man Otto den Großen mit Karl dem Großen vergleicht, wer ist dann 
Pippin dem Kleinen an die Seite zu stellen? und worin gleichen sich die letzten sächsi- 
schen Kaiser und die letzten Karolinger? — In welchem Herzogtum lag Aachen? in 
welchem Magdeburg, Straßburg, Frankfurt usw.? 
§ 55. Die beiden ersten fränkischen (faltschen) Kaiser, 1024—1056. 
1. Konrad II., 1024-1039. a) Nach dem Aussterben bes sächsischen 1024. 
Hauses wählte bie glänzenbe Versammlung beutscher Fürsten auf ber 
Ebene zwischen Worms uub Mainz ben Grafen Konrad ben Älteren, 
einen Nachkommen Ottos bes Großen, zum König; eine Minberheit der 
Wähler war für ben jüngeren Konrab, einen Vetter bes neuen Herrschers, 
eingetreten. 
*) Geistliche Trachten zeigt der Bilderanhang.
	        
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