Full text: [Teil 3, [Schülerband]] (Teil 3, [Schülerband])

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Zeichen sind des Korans Verse Gläubigen; 
Doch was an dir ist, mußt du uns zeigen. 
Teichen süßen Wassers fehll's an Fischen nicht, 
Guten Ofen fehlt es nie an Teigen. 
Reichen dunken sich die Bettlex gleich, wenn sie 
Truuken sich die Hand gereicht zum Reigen. 
Eichen haben feste Wurzeln tief im Grund, 
Nur dem Schilfrohr ist das Schwanken eigen.“ 
Der Lehrer sprach: „Brav mein Paviänchen, — mein Silberfasänchen 
und Goldhaähnchen! — Ich finde keinen Ünterschied zwischen deiner Eigenschaft 
und einem Eichenschaft — du versprichst zu werden kein schwacher Schwager, 
ondern ein wacher Wager — und Lin jacher Jager, — an den sich wagt 
kein Widersacher und Wdersager.“ — Dann rief er: „Maikätzchen, — Schrei⸗ 
maßchen!“ und Antwort gab ihm ein Junge wie ein Schätzchen. Der 
Lehrer sprach: „Komm und entwickle mir gescheit — zwischen D und T den 
Ünterscheid.“ — Und heranstob jener wie ein Düftchen, und anhob er wie 
ein Lüftchen: 
„Beiten ist ein Wort für weilen, alt und gut; 
Wähle nach Gefallen zwischen beiden! 
Vilen solst du die Verirrten auf den Pfad 
Tnd mitlesdend trösten, die da leiden. 
Weiten Ländern zu ein Stamm, wann eng 
Werden für sein Vieh Nr, Heimat Weiden. 
Scifenspiel und Wein stell auf die Seit', und fromm 
Fleide dich in Wolle), nicht in Seiden.“ 
Der Lehrer sprach: „Du Witzjunge, du Blitzjunge!“ — ich sehe, daß 
du bift einer von den Gescheitern. Z.e unterscheiden zwischen Prügeln und 
Scheitern· — Dann rief, er: „Ringlöckchen. Springbckchen, — mit dem 
Klingglöckchen!“ — und ihm gab Antwort ein Junge, frisch wie in Iunn 
— wie ein Vogel, der guffliegt vom Trunfe De dLehrer sprach: „Du, in 
der Wissenschaft kein Lai, sondern ein. Leu, — sage mir den Unterschied 
zwischen ei und eu!“ — Und jener räusperte sich gründlich — und äußerte 
sich bündig: 
Eitern muß die Wund', in welcher steckt der Pfeil; 
Herbes Gras gibt süße Milch in Eutern. 
Leitern dienen besleigen hohen Baum, 
Noten, dunkle Texte zu erläutern. 
Niern Sinnen ist die Schbpfung angenehm 
nd verdrießlich dumpfen Bärenhäutern. 
Reitern muß der Bauersmann das Korn, der Fürst 
Zuhrt den Krieg mit Reitern oder Reutern“. 
Der Lehrer sprach: „Trefflich, mein Lämmchen! — vortrefflich mein 
Stämmchen! — übertrefflich, nubertrefflich, mein Flämmchen!“ — Dann 
Ae er: Neuntöter — Leuntbter!“ — Da stellte sich ein Knabe wie ein 
Baumschroter. Der Lehrer sprach: „Du, den ich mir erkür, und erker,— 
dessen Verstand sprengt Thür und Thor, — sage mir den Unterschied von 
für und vorl Worauf sich jener zurecht setzte — und seine Zunge zum 
Gefecht wetzte: 
„Vorsprach halt im Vorübergehn vorm Nachbarsthor, 
Zrsprach such im Himmel dir und im Palgst. 
Vorlieb für die eigenen Kinder ziemt den Mann, 
Freb nt dem hin Vorgeseßten nimmt der Gast. 
Wie ein Sofi, ein muhamedanischer Möuch.
	        
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