Full text: Erster Unterricht in der Weltgeschichte

216 Geschichte der europäischen Staaten. 
land ein andrer einsichtsvoller Anführer, Moreau, 
gegen Oestreich zu Felde zogen. Die italischen Fürsten 
mußten schnell Friede machen. In Deutschland trieb 
zwar der tapfere Erzherzog Karl die Franzosen wieder 
zurück; allein das Glück der Franzosen in Italien ver¬ 
eitelte alle Siege in Deutschland; daher schloß man den 
17. October 1797 Frieden zu Kampo-Formio, in wel¬ 
chem Frankreich die Niederlande, und diejonischen Inseln; 
Oestreich Venedig ic. bekamen. 
In Oberitalicn entstand der cisalpinische Frei¬ 
staat, so wie schon vorher Holland als batavischer 
Freistaat erkläret worden war. Während man in Rastadt 
auch für das deutsche Reich den Abschluß des Friedens 
verhandelte, sezten die Franzosen ihre kriegerische Unter¬ 
nehmungen in Italien, in der Schweiz, und in Aegyp¬ 
ten fort. Deswegen verbanden sich Oestreich, Rußland 
und Großbritanien auf das neue gegen Frankreich. Der 
Anfang war glücklich für die Verbündeten; aber die Rük- 
kehr des französischen Obcranführers Buonaparte aus 
Aegypten veränderte bald den Stand des Krieges. Buo¬ 
naparte siegte 1800 bei Marengo, und Moreau bei Ho¬ 
henlinden; diese zwei Siege führten den Frieden zu 
Lüncville herbei, welcher fast ganz auf jenem von Kampo- 
Formio beruhete. 
8) Auflösung der deutschen Verfassung. 
Bis zu dem Jahre 1803 dauerte das Etnschädigungs- 
geschäft in Regcnsburg unter französischer und russischer 
Vermittlung. Alle Lander der geistlichen Reichsfürsten 
wurden säkularisiret, nur der kleine Staat des Kur- 
Erzkanzlcrs blieb. Statt der Kurwürden von Trier und 
Köln wurden 4 neue errichtet: Salzburg, Baden, 
Hassen und Würtemberg, — und der Rhein als Grenze 
zwischen Frankreich und Deutschland bestimmt. — Der 
Friede, welchen Großbritanien mit Frankreich zu Amiens,
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.