Märchen, Sagen und Legenden.
merkt, und da spreche ich nun, nach Zeit und Gelegenheit, bald wie
der Herr Grell und bald wie der Herr Tomm!“
„Nein, bei meiner Seele, ich halt's mit Herrn Tomm! Das
Haus und das Warenlager gefällt mir.“
„Er wollte also?“
„Viel Geld, viel Geld, lieber Herr Witt! ganzer hundert Reichs—
thaler!“
„Sieht Er, Herr Wills, es wird schon werden! Das war ganz
recht. — Wenn man von einem Freunde borgt, so muß man sprechen
wie der Herr Tomm, und wenn man einem Freunde aus der Not
hilft, so muß man sprechen wie der Herr Grell.“
Engel.
3. Der Bauer und sein Sohn.
Ein guter, dummer Bauernknabe,
den Junker Hans einst mit auf Reisen nahm,
und der, trotz seinem Herrn, mit einer guten Gabe,
recht dreist zu lügen, wiederkam,
ging kurz nach der vollbrachten Reise
mit seinem Vater über Land.
Fritz, der im Gehn recht Zeit zum Läügen fand,
log auf die unverschämt'ste Weise.
Zu seinem Unglück kam ein grosser Hund gerannt.
Ja, Vater,“ rief der unverschämte Knabe,
„Ihr mögt mir's glauben oder nicht,
so sag' ich's Euch und jedem ins Gesicht,
dass ich einst einen Hund bei — Haag gesehen habe,
hart an dem Weg, wo man nach Prankreich fährt,
der — ja, ich bin nicht ehrenwert,
wenn er nicht grölser war, als Euer grölstes Pferd!“
„Das,“ sprach der Vater, „nimmt mich Wunder;
wiewohl ein jeder Ort lälst Wunderdinge sehn.
Wir, zum Exempel, gehn jetzunder
und werden keine Stunde gehn,
so wirst du eine Brũcke sehn. —
wir müssen selbst darüber gehn,