IV
Vorwort.
Neben den Bildern heldenmütiger Tapferkeit aus der griechischen
und römischen Geschichte müssen, wenn nicht falsche Vorstellungen in
der Jugend erweckt werden sollen, auch in diesem Teile ebensolche
Bilder hingebender und aufopfernder Vaterlandsliebe aus der deutschen
Geschichte gegeben werden. Die Auswahl derselben wurde durch die
im ersten Teile gebotenen Stücke bestimmt, so daß nur solche Bilder
aufgenommen wurden, die zur Ergänzung jener dienen.
Das ganze Buch ist von warm patriotischem und christlichem
Geiste durchweht, ohne daß derselbe aufdringlich hervortritt. Wir haben
die Auswahl so getroffen, daß die Stücke in gleicher Weise Verstand
und Gemüt ansprechen, Geist und Herz befriedigen. Deshalb wurde
auch dem Humor durchaus sein Recht gewahrt, da in der Schule doch
auch der heilere Scherz ein bescheidenes Plätzchen neben dem würde¬
vollen Ernste einnehmen darf.
Bei der Auswahl wurde ferner darauf Bedacht genommen, daß
eine möglichst innige Wechselbeziehung zwischen dem poetischen und
prosaischen Teile stattfindet, so daß die Schüler manchmal durch ein
Prosastück ohne weitläufige Erklärung des Lehrers zum vollen Verständ¬
nisse und lebendigen Anschauen des Inhaltes einer Dichtung gelangen.
Der am Schlüsse angefügte grammatische Abriß gibt das durch
die Lehrpläne für die Klasse vorgeschriebene Pensum in knapper, aber
völlig ausreichender Form.
Möge das Buch, für dessen gute äußere Ausstattung der Herr
Verleger in jeder Weise gesorgt hat, unter den Herren Fachgenossen
und in der Schülerwelt sich recht viele Freunde erwerben.
Im Dezember 1903.
Die Herausgeber.
Vorwort ;ur zweiten Auflage.
Die neue Auflage ist nur wenig verändert. Auch in der Ver¬
teilung der deutschen Heldensage glaubten wir keine Änderungen vor¬
nehmen zu sollen. Denn wollte man, wie das von einer Seite
gewünscht wurde, die ganze deutsche Heldensage der Untertertia zu¬
weisen, so würde man diesen Jahrgang einseitig überlasten und andere
notwendige Stoffe dafür zurückstellen müssen. Infolge dieser Erwägung
haben wir die Wielandsage sowie die Siegfried- und Dietrichsage in
einer für Quarta durchaus verständlichen und übersichtlichen Gestaltung
diesem Bande zugewiesen und der Untertertia neben der Göttersage
die ausführliche Behandlung der Walthari- und der Gudrunsage vor¬
behalten.
Im Dezember 1906.
Oie Herausgeber.