3. Im Schlachtfeld tranken wir alle daraus.
Zu sühnen uns mit Gott;
Soll nun beim wüsten Siegesschmaus
Der Heid' ihn schwingen zum Spott?
4. Herr Ott, und fühlt Ihr Euch stark und jung,
Noch einmal wendet das Roß,
Versucht mit scharfem Schwertesschwung
Noch einmal zu hemmen den Troß!
5. Und haltet Ihr nur so lang ihn auf,
Als Ihr ein Ave sagt,
So rettet meines Hengstes Lauf
Den Kelch, um den Jhr's wagt."
6. Herrn Otts Besinnen war nicht groß,
Sprach: „Ja!" und weiter nichts;
Des Meisters Roß von dannen schoß
Im Strahl des Mondenlichts.
7. Und als das Kreuz auf dem Mantel weiß
Nicht mehr zu kennen war.
Da sauste schon auf Gäulen heiß
Heran der Litauer Schar.
8. Und als der Mantel fern im Schwung
Nur schien wie ein fliegender Schwan,
Da fielen sie den Ritter jung
Mit grimmigen Streichen an.
9. Die krummen Schwerter blinkten frei,
Es rasselten dumpf die Keulen,
Dazwischen ging ihr Kampfgeschrei
Wie hungriger Wölfe Heulen.
10. Herr Ott vom Bühl sprach: „Ave Marie,"
Und führt' einen Hieb, der traf;
Der Hauptmann flog vom Sattel aufs Knie
Mit durchgespaltnem Schlaf.
11. Das zweite Wort der Held dann sprach
Und hieb noch kräftiger schier;
Der Bannerträger zusammenbrach,
Und über ihn fiel das Panier.
12. Und Wort um Wort und Streich um Streich,
Das war ein tapfer Gebet;
Bei jedem Spruch lag allsogleich
Ein Heide dahingemäht.