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breit genug; weil Hans aber fast immer so gutmütig schmunzelte, ward
er dadurch noch viel breiter. Jeder, der ihn ansah, hatte seine Freude
an dem muntern Jungen; denn wie aus seinen zerrissenen Kleidern ein
kräftiger, gesunder Körper, ein Paar braune, feste Arme hervorguckten,
so schaute aus seinen nicht gerade sehr schönen Gesichtszügen ein frischer,
lustiger Sinn hervor, sodaß er seinen Namen nicht umsonst führte.
Hans Lustig hatte schon als kleines Kind selten geweint, dagegen
aber immer sehr viel gelacht. Wenn die Mutter auf der Bleiche Wäsche
trocknete, so legte sie ihn gewöhnlich seitab unter einen hohen Apfelbaum.
Da lag er deun ganz glücklich in dem weichen, hohen Grase und sah
mit seinen roten Backen aus, als wär' er selber ein Äpfelchen, das der
Baum heruntergeschüttelt. Wenn ein Schmetterling über ihn hinflog
oder ein Vogel auf dem Baume über ihm sein Liedchen pfiff, strampelte
er mit Händchen und Beinchen vor Vergnügen um sich her, obgleich kein
Mensch sich mit ihm abgab. Nur der gute Mohr, der alte, zottige Pudel
des Nachbars, pflegte dann gewöhnlich dicht neben ihm zu liegen und
ließ sich's gern gefallen, wenn der kleine Hans ihn am Schwänze zauste,
mit den dicken Händchen unbeholfen ihm vor lauter Vergnügen im Gesichte
herumkrabbelte und dabei laut aufjauchzte. Daher kam es denn auch,
daß er dem Mohr immer gut blieb und überhaupt nächst den Menschen
auch alle Tiere lieb hatte.
Hans lernte bald sprechen, und kaum ging's mit dem Sprechen, so
fing er auch schon an zu singen; er lernte auch bald gehen, und kaum
war er damit fertig, so ging's ans Tanzen und Springen. Nun trieb
er alles, was er nur vornahm, mit wahrer Lust und konnt' auch daher
schon mit Recht Hans Lustig heißeu. Da gab's bald vollauf zu thun,
für den Vater die Schuhe und Stiefel auszutragen, der Mutter Wäsche
zu hüten und Brot einzukaufen; und überall mußte der Mohr sein Be¬
gleiter sein. Bald kannte die ganze Straße den lustigen Buben, und
weil er jeden so freundlich anlachte, suchten die Leute auch ihm oft eine
Freude zu machen. Der Bäcker schenkte ihm oft verbrannte Fastenbrezeln,
die Kunden seines Vaters allerlei alte Kleidnngsstticke oder irgend altes
Spielzeug, und selbst manch blanke Dreierstücke brachte er seiner Mutter
nach Hause, die sie in einer thönernen Sparbüchse verwahrte. Aber auch
bei allen Kindern in der Nachbarschaft wurde der Hans bald beliebt. Als
er älter wurde, war er bei allen Spielen der erste und wußte immer
etwas Neues anzugeben. Abends, wenn die Kinder aus der Nachbar¬
schaft zum Spiele auf dem Platze unter dem Kastanienbaume zusammen-
kamen, war alles still und langweilig, ehe Hans da war; sobald aber
seine gellende Stimme sich hören ließ, ging der allerlustigste Spektakel
los, den man sich nur denken konnte. Keiner wußte aber auch so schöne
Puppen ans großen, gelben Rüben zu machen wie Hans. Er schnitt
ihnen die possierlichsten Gesichter aus, steckte ihnen ein paar Pfefferkörner als