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386. Rätsel. 
1. Es ist ein schneeweiß Bettchen, ein Bettchen weich und zart; 
doch seine Federn und Daunen sind all' gar eig'ner Art. 
2. Sie dauern nur in der Kälte, und trifft sie ein wariner Strahl, 
die Federn int Bettchen vergehen, verschwinden allzumal. 
3. Viel tausend Geschwister decket das weiche Bettchen zu, 
die schluminern friedlich zusammen in ungestörter Ruh'. 
4. Doch wenn die Schläfer erwachen, dann ist die Decke fort, 
und gehn sie wieder zur Ruhe, so liegt sie wieder dort. 
Twiehausen. 
387. Hans und die Spatzen. 
».Ach Vater, sprich, wie fang' ich's an, 
daß ich die Spatzen fangen kann? 
— Die Spatzen!" — 
Der Vater spricht: „So streu', mein Hans, 
hübsch Salz den Spatzen auf den 
Schwanz! 
— Den Spatzen!" — 
Drauf nimmt er eine Hand voll Salz 
Und lauert mit gestrecktem Hals 
— auf Spatzen! — 
Und als der erste sich gesetzt, 
schleicht er heran: „Dich krieg' ich 
jetzt! 
— Dich Spatzen!" — 
Das Spätzlein aber flog husch, husch, 
hinweg zum nächsten Lindenbusch. 
— Ach Spatzen! — 
„Sie halten, Vater, ja nicht still, 
wenn ich das Salz hinstreuen will, — 
— die Spatzen!" — 
„So laß die Spatzen, Hans, in Ruh', 
sie sind halt klüger doch als du, — 
— die Spatzen!" — R. Löwenslein. 
388. Winters Flucht. 
Dem Winter wird der Tag zu lang, 
ihn schreckt der Vögel Lustgesang; 
er horcht und hört's mit Gram und 
Neid, 
und was er sieht, das weckt ihm Leid; 
er flieht der Sonne milden Schein, 
sein eig'ner Schatten macht ihm 
Pein, 
er wandelt über grüne Saat 
und Gras und Keime früh und spat: 
„Wo ist mein silberweißes Kleid? 
Mein Hut, mit Demantstaub be¬ 
streut?" 
Er schämt sich wie ein Bettelmann 
und läuft, was er nur laufen kann. 
Und hinterdrein scherzt jung und alt 
in Luft und Wasser, Feld und Wald; 
der Kiebitz schreit, die Biene summt, 
der Kuckuck ruft, der Käfer brummt; 
doch weil's noch fehlt an Spott und 
Hohn, 
so quakt der Frosch vor Ostern schon. 
Hoffmann v. Fallersleben.
	        
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