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Römische Geschichte.
damals in noch engere Verbindung, indem dieser seine Tochter ^Julia
heiratete. Ehe Cäsar Rom verließ, sicherten die Triumvirn ihre
Machtstellung durch Entfernung der beiden Führer der Senatspartei.
Durch die Anträge des Volkstribunen P. C l o d i u s wurde Cato
beauftragt, das durch Testament den Römern zugefallene C y p e r n
b^eaTo^mb 3ur Provinz zu machen, Cicero aber, weil er römische Bürger ohne
Cicero Prozeß hingerichtet habe, verbannt: er ging nach Thessalonich.
Cäsar als Eroberer Galliens 58 — 51.
AKben § 134. Gallien. Als Statthalter Galliens sah sich Cäsar vor-
nehmlich zwei wichtigen und schweren Aufgaben gegenüber: einerseits
unter den unruhigen Völkerschaften Galliens selbst die Ruhe her-
zustellen und sie zur Anerkennung der römischen Oberhoheit zu nötigen,
andrerseits dem Vordringen der Germanen über den Rhein Ein-
halt zu tun und die schon damals von ihnen drohende Überflutung
Galliens zu verhindern.
Die Gallier Die Gallier zerfielen in eine Menge von Gauen, die sich oft feind-
lich gegenüberstanden. In den politischen Einfluß teilten sich die
Druiden, eine wohlorganisierte Priesterschaft, der auch eine be-
deutende richterliche Gewalt zustand, und der grundbesitzende, ritter-
liche, von Gefolgschaften umgebene Adel, der bei den meisten Völker-
schaften das Königtum verdrängt und die Masse des Volkes von sich
abhängig gemacht hatte. Die Hauptbeschäftigung bildeten Ackerbau
und Viehzucht; doch gab es zahlreiche Städte; von Gewerben hatte sich
besonders die Metallbearbeitung entwickelt; Händler vermittelten den
Austausch der Waren; auch über das Meer hinüber stand man mit
den stammverwandten Briten in nahen Beziehungen.
Die kriegerische Tüchtigkeit der Gallier war gegen frühere Zeiten,
wo sie Italien und die Balkanhalbinsel durchzogen und in Kleinasien
sich niedergelassen hatten, sehr gesunken. Sie waren nicht imstande.
Getanen ^en Germanen Widerstand zu leisten, welche sie nicht nur aus den
rechtsrheinischen Landen mehr und mehr hinausdrängten, sondern auch
über den Rhein hinüberzogen: die Helvetier fühlten sich durch sie
bedroht; und eben damals hatte der swebische Heerkönig Ario-
v i st, von den Sequanern gegen die Häduer zu Hilfe gerufen, den Rhein
überschritten, die Häduer besiegt, den Sequanern aber zwei Drittel ihres
Landes genommen und immer neue Heerscharen über den Rhein berufen.
§ 135. Die Eroberung Galliens. Es war für Cäsar zunächst
Die H^etier sich gegen die Helvetier zu wenden, welche den Plan ge-