fullscreen: Lesebuch für Mädchenfortbildungsschulen

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noch werter und lieber geworden. Nun weiß ich aus Erfahrung, was ich 
an dir habe. Mag es draußen stürmen, wenn es in unserer Ehe nur 
gutes Detter ist und bleibt! Weil ich dich so lieb habe, habe ich auch 
unser jüngstgeborenes röchterchen Luise genannt. Nöge es eine LCuise 
werden!“ 
Bis zu trãnen rũhrte mich diese Gũte. Es ist mein Stolz, meine kreude 
und mein Slũck, die Liebe und Zufriedenheit des besten Mannes zu besitzen, 
und weinl ich ihn von herzen wieder liebe und wir so miteinander eins 
sind, daß der wille des einen auch der Wille des andern ist, wird es mir 
leicht dies glückliche Einverstãändnis, das mit den Jahren inniger geworden 
ist, zu erhalten. Mit einem Worte: er gefãllt mir in allen gtũcken und 
ich gefalle ihm und uns ist am wohlsten, wenn wir zusammen sind. 
berzeihen Sie, lieber Dater, daß ich dies mit einer gewissen Ruhmredigkeit 
sage; es liegt darin der kunstlose Ausdruck meines slückes, das keinem 
auf der Welt wärmer am erzen liegt als Ihnen, hester, zärtlichster Dater! 
segen andere Menschen — auch das habe ich von dem Kkönige gelernt — 
mag ich davon nicht sprechen; es ist genug, daß wir es wissen. 
Unsere Kinder sind unsere gchätze und unsere Nugen ruhen doll 
zufriedenheit und hoffnung auf ihnen. Der Kronprinz ist voller Ceben und 
seist. Er hat vorzügliche ralente, die glũcklich entwickelt und gebildet 
werden. Er ist wahr in allen seinen Empfindungen und Worten und seine 
Cebhaftigkeit macht derstellung unmöglich. Er sernt mit vorzüglichem 
Erfolge seschichte und das Ssroße und sute zieht seinen idealen Finn an 
sich. kür das Komische hat er viel Empfãnglichkeit und seine komischen, 
ũüberraschenden Einfãlle unterhalten uns sehr angenehm. Er hängt vorzũglich 
an der Mutter und er kann nicht reiner sein als er ist. ich habe ihn sehr 
lieb und spreche oft mit ihm davon, wie es sein wird, wenn er einmal 
König ist. 
Unser Sohn Wilhelm (erlauben Sie, ehrwürdiger sroßvbater, daß ich 
ihre Enkel nach der Reihe hnen vorstellel) wird, wenn mich nicht alles 
trügt, wie sein Dater einfach, bieder und berständig. NHuch in seinem 
flußern hat er die meiste fihnlichkeit mit ihm; nur wird er, glaub ich, 
nicht so schön. Sie sehen, sieber dater, ich bin noch in meinen Mann 
berliebt. Unsere Tochter Charlotte macht mir immer mehr kreude; sie ist 
zwar verschlossen und in sich gekehrt, verbirgt aber wie ihr Dater hinter 
einer scheinbar kalten hülle ein warmes, teilnehmendes herz. Ccheinbar 
gleichmütig geht sie einher, hat aber viel Liebe und Teilnahme. Daher 
kommt es, daß sie etwas Ddornehmes in ihrem Wesen hat. Erhãält sie 
sott am Ceben, so ahne ich für sie eine glãnzende Zukunst. Karl ist gut⸗ 
mũtig, fröhlich, bieder und talentvoll; körperlich entwickelt er sich eben 
so gut als geistig. Er hat oft naide Einfãälle, die uns zum Cachen reizen.
	        
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