138. Elefantenjagd in Deutsoh-Ostafrika.
Monatelang hatte ioch mich umsonst bemũht, sowohbl Elefanten
unter günstigen Lichtverhältnissen mit dem PFern-Apparate photo-
graphisch aufzunehmen, als aueh einen jungen Elefanten lebend
n meine Gewalt zu bringen. Nach vielen Enttãuschungen wurde
ich am Morgen eines Septembertages uner warteterweise reich ent-
schãdigt.
Die dureh die Giftpfeilæs der Wakamba offenbar höchst be-
unruhigten Elefanten statteten in der Nacht dem Bache an meinem
Lager, aus den Bergen niedersteigend, einen Besuch ab. Dio Herde
Itte den Bach mehrfach durchquert und sich bis auf 300 m meinem
Lager genähert. Obwohl ioh es für ganz gewib hielt, dab sie sioh
den schützenden Bergen wieder zugewandt habe, folgts ioh wie
gewõhnlich ihrer Fährte, um ihr Tun und PTreiben zu studieren.
Zu meinem gröbhten Erstaunen fand ich nach etwa einer halben
Stunde, dab sie sich plõtzlioh in eine ziemlich ausgesprochene
Iĩnie formiert und ihre Richtung in die Steppe genommen hatte.
Hier galt es nun, schnell zu handeln. Zum Lager zurũückgekehrt,
war ieh in wenigen Minuten marsohfertig; begleitet von meinen
besten Leuten und gefolgt von etwa 14 Tragern, nahm ieh die
Fhrie auf. Die Leute mubten so viel Wasser als irgend mõöglich
rinken und ihre Kalebassen gefüllt mitnehmen, sowie sioh auch
i Siekon versehen. Qus den Vahrten war die Anwesenheit von
mehreren jüũngeren Elefanten zu ersehen; wir schätzten die Zahl
der Herde auf einige zwanzig.
Nach stundenlanger Verfolgung (es war gegen 5 Uhr nach-
mittags) nalmen mein Hauptführer und iceh gleichzeitig einen
gtarkon Elefantengeruch wahr, und unmittelbar darauf erbliokten
ir in der klaren, tropischen Luft etwa zwei Kilometer vor uns
in einem hügeligen Gelände, das vor uns anstieg, zwei dunkle
Klumpen von rubig verharrenden PElefanten.
Der grobe Haufe meiner Leute mubte zurũückbleiben, während
ieh mit dreien meiner bewähbrtesten Leute und 2wei Massai
ich den Lilefanten naherte. Die Steppe war hier fast
kahl, nur mit dürren Akazien bestanden. Es gelang mir, mich
bis auf 200 Schritte kriechend heranzupürschen und zunãehst
einige photographische PVernaufnanmen aus froier Hand 2zu
aden Mein Vernglas zeigte mir, daß dis Herde nach Ge-·
sohlechtern getrennt, in 2wei grohen Klumpen nebeneinander
gtand; diolt an ihre Mütter gedrängt, standen drei junge Piore,
die sieh ebenso rubig wie die älteéren Elefanten verhielten.
265