Full text: Deutsche Sprachschule

Das Nbelungenlied. 
Zu Worms am Rhein wohnt könig Gunther mit seiner Schwester 
Krlemhild, der schönsten Jungfrau in allen Landen, den Brüdern 
Gernot und Giselher, den Dienstmannen Hagen von Tronje und 
Volkeru. a. Zur selben Zeit erwächst zu Xanten am Rhein Siteg 
fried, Sohn des Königs Siegmund, ein junger, herrlicher Held, der 
früh schon im Drachenkampfe gesiegt, duürcu Salben mit des Drachen 
Blut unverwundbar geworden, der den mãchtigen Goldschat Hort) der 
Nibelungen Qebelleute) erobert und ein unslsechtbar machendes, über— 
menschliche kraft verleihendes Gewand, die Tarnkappe, gewonnen hat. 
Er kommt nach Worms, wirbt um Kriemhild, erhält sle aber erst, naen 
dem er Gunther beigestanden hat, die mit auberordentlicher Starke be- 
gabte Brunhild, die Königin des Isenlandes, zu bestegen, wodurch 
diese König Gunthers Gemanlin wird. Siegfried heiratet criemhild und 
zieht mit ihr nach Xanten. Nach einiger Zeit besucht Siegfried mit 
seiner Gemahlin die Verwandten in Worms. Da geraten beide Königinnen 
in Streit über den Rang ihrer Männer und den Vortritt beim kirchgang. 
Aufs höchste gereizt, wirft Kriemhild ihrer Nebenbubserin vor, daß sie 
ja nur dureh den Beistand ihres Mannes Gunthers Gattin geworden 
sei. Wũütend über diesen Spott, bewegt Brunhild ihren Dienstmann 
Hagen zur Ermordung des edlen Siegfried. Ahnungslos bezeichnet 
Kriemhild selbst dem Mörder die einzig verwundbare Stelle lhres 
Gatten, und dieser wird nun auf einer Jagd meuchlings von Hagen er 
gtochen. Von ihren Brüdern beredet, läbt Kriemhild den Nibesungen- 
hort nach Worms kommen, mub aber geschehen lassen, daß Hagen r 
denselben mit Vorwissen des Königs entreißt und in den Rhein ver— 
senkt, damit sie ihn nicht zum Verderben der Mörder ihres Gattien 
anwende. Von dieser Zeit an ändert sich Kriemhilde gänzleh. hre 
schüchterne Weiblichkeit weicht dem herbsten Groll und dem Gedanen 
der Rache, der jahrelang einzig ihre Seele beschãftigt. Nach drei-zenn 
Jahren wirbt der Hunnenfürst Etzel um sie, und sie nimmt dessen 
Antrag an, weil sie darin das Mittel sieht, sich an Hagen 2u rachen. 
Sie zieht nach Ungarn und ladet nach abermals dreizenn Jahren re 
Verwandten in Worms zum Besuche zu sich ein. Trotz Hageũs Warnung 
treten diese mit 3000 Vasallen und 9000 Knechten die Rèise dahin an 
Hagen sieht den Untergang voraus, schließt sich aber mit bühnen oree— 
dem Zuge an. Bald zeigt sich an Etzels Hofe der feindüehe Sinn de— 
königin. Hagen, mit Volker, dem kiedler, in innigster Freundschant 
verbunden, reizt die Unglückliche noch mehr; er erinnert sie an Siegtried 
und bekennt offen seine Freveltat. Sie labt hiernach die Knechte iber 
fallen, während die Herren beim Mahle sitzen. Aauf diese Kunde er- 
schlägt Hagen ihr kind Orlieb. Darauf entspinnt sich ein langer Kampt 
zwischen den Hunnen und Burgundern, bis endlich Dietrich von Bern, 
der als Gast am Hofe Etzels weilt, Hagen und Gunther gefangen nnmt 
und sie gefesselt vor Kriemhild führt, ihr empfehlend, das Leben der 
Helden zu schoönen. Diese läßt aber in ihrer Wut ihren Bruder töten, 
trägt sein blutiges Haupt an den Haaren zu Hagen hin und schlägt 
diesem dann eigenhändig mit Siegfrieds Schwert den Kopf ab. Empôtt 
über die entsetzliche Tat, ermordet der alte Hildebrand zuletzt aueh 
noch die Königin. Nur Etzel, Dietrich und Hildebrand überleben den 
Untergang des ganzen Geschlechts und betrauern den Tod ihrer Helden.
	        
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