Full text: [Teil 3 (6., 7. & 8. Schuljahr), [Schülerband]] (Teil 3 (6., 7. & 8. Schuljahr), [Schülerband])

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Jtalien. 
Lang und schmal streckt sich Italien in das mittelländische 
Meer hinein. — Unmitlelbar an dem Fuße der steil abfallenden 
lpen breuet sich das lombardische Tiefland, aus. Ein— 
zelne Erhebungen abgerechnet, iß es eine fast wagerechte Tiefebene. 
Sie wird der Lange nach von dem „Sohn der Apen“, dem Po, 
duchfromt, der die Gewässer zahlreicher Nebenflüsse in das 
adriatische Meer hinabführt. 
Das ganze Kiefland ist durch die reiche, natürliche Bewässe— 
rung, zu der noch eine Menge von Kanaäͤlen kommt, ungemein 
fruchtbar, aber im ganzen einförmig. Nur die Seeen, die den 
Fuß der Alpen umkränzen und meist von Bergen und Hugeln 
ümschlossen sind, gewähren einen reizenden Anblick. Das Land 
ist so fruchtbar, daß nian die Wiesen sechsmal im Jahre mähen 
kann. Weizen und Mais gedeihen in Menge; in sumpfigen 
oder reich bewässerten Gegenden gewinnt man selbst Reis. Der 
Mais wird, gewöhnlich nach dem Winterweizen auf die ab— 
seernleien Äkter gesfal und reift doch noch. Das Land gehört 
großen Gutsbesitzern an, die es in einzelne Pachtungen zerleilt 
haben. Die Grenzen derselben ain durch Ulmen und Maulbeer— 
bäume bezeichnet, an denen s Weinreben aufranken, die von 
Wipfel zu Wipfel gezogen sind. Das gibt dem Lande das Aus— 
sehen eines lichten Waldes. An geschützlen Stellen wachsen Feigen 
lnd Mandeln, Citronen und Orangen aber gedeihen hier ohne 
besondere Pflege noch nicht. 
Das Tiesland der Lombardei ist oft der le blutiger 
Kriege und großer Entscheidungsschlachten gewesen. Um nn 
haben Deutsche und Franzosen gestritfen. Deutsche Kaiser 
überstiegen in früheren Jahrhunderten die schneebedeckten Alpen. 
um sich die eiserne Krone der Lombarden auf das Haupt zu setzen. 
Die prächtige Hauptstadt Mailand sah oft deutsche Heere in 
shren Mauern, und in dem großartigen, von weißem Marmor 
he Dome haben deutsche Fürslen und Krieger ihre Dank⸗ 
lieder blutig ersochtene Siege angestimmt. 
erkwürdig i der Küstensaum des adriatischen 
Meeres an der Mundung des Po. Die von den Gebirgen 
kommenden Nebenflüsse führen demselben eine Menge Felsengeröll 
u, das sich an den Mündungen seiner sieben Arme ablagert. Weil 
hierdurch das Bett derselben immer mehr erhöht, müssen dit 
liefer liegenden Ufergegenden durch Deiche und Dämme gegen Über⸗ 
schwemmungen geschüht werden. An dem Küstenstrich zieht sich 
eine en größerer oͤder kleinerer, u oder seichterer Strand⸗ 
lachen und Strandseeen hin, die man Lagunen nennt. Kleinere
	        
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