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Das häusliche Leben.
1. Das Valerhaus.
JIsabella Braun.
Ob prächtig scheint mit Turm und Bogen
Das Vaterhaus ins weite Cand;
Ob es, vom Caubgrün hold umzogen,
Sich lehnet an des Waldes Rand;
Ob in der Straßen langer Reihe,
Ob einsam, in den Fluren drauß';
Ihm mangelt nicht die rechte Weihe: —
Es bleibet stets das liebste Haus.
2. Und ob in Farben, Samt und Seide
Die Wände prangen wunderhold;
Ob drinnen herrliches Geschmeide
Erglänzt in Silher und in Gold;
Ob schlicht die Mauern, hart die Bänke,
Ob Not und Armut schau'n heraus,
Ob leer die Kisten und die Schränke: —
Es bleibet doch das liebste Haus.
5. Denn holde Bilder drinnen prangen
Aus unsrer lieben Jugendzeit:
Das Mutterherz voll Cust und Bangen,
Das Vateraug' voll Zärtlichkeit,
Das Schwesterlein in seiner Wiege
Mit seinem Köpfchen, rund und kraus,
Der Brüder laute, lust'ge Kriege: —
Dies alles zeigt das Vaterhaus