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schlossen. Sie verachteten alle Gefahr und kämpften mit einer Wut,
die ich in einem solchen Grade bei den Franzosen noch nicht kennen -
gelernt hatte. Sie drangen in einer solcher Masse auf. daß jede
unserer Kugeln traf und sich selten mit einem Opfer begnügte. Die
Feinde warfen sich geradezu auf die Mauer und griffen nach den
Büchsen, die aus den Schießlöchern hervorsahen, wollten verwegen
in die Türen und Tore einbrechen; aber manche büßten diesen Ver¬
such mit dem Leben.
Der härteste Kampf war da, wo die Scheunentür fehlte und
wo sie mit aller Gewalt eindringen wollten und die deutschen Schützen
mit gefälltem Bajonett den Zugang verteidigten. Auf diesem
Flecke lagen in jenem Augenblicke bereits gegen 17 Feinde erstochen
übereinander und schützten noch mit ihren Leichen die immer neu
aufdringenden Freunde.
Während dieser Zeit formierten sich rechts vorwärts vor der
Meierei vier Linien von Kavallerie: die erste Kürassiere, die zweite
Ulanen, die dritte Dragoner und die vierte Husaren. Was hatten
sie vor? Sie wollten zweifellos die Karrees sprengen, die von den
Bataillonen unserer Division rückwärts von La Haye Sainte ge¬
bildet worden waren. Gelang ihnen das und wurde dann die
ganze Linie durchbrochen, so war unser Schicksal besiegelt. Als
die französische Reiterei nun dicht an der Meierei vorbeijagte, ließ
ich alles Feuer auf sie richten. Zwar wurden viele Menschen und
Pferde niedergeworfen, aber der Mut war nicht zu brechen. Ohne
sich im mindesten um unser Feuer zu kümmern, rückten sie mit
größter Unerschrockenheit vor und griffen die -Infanterie-Karrees
an. Alles dies konnte ich übersehen, und ich gestehe gern, daß mir
hin und wieder schwer ums Herz ward. Wie diese Kavallerie von
unseren Infanterie-Karrees aufgenommen und zurückgeschlagen wurde,
ist zu bekannt, als daß ich es hier zu berühren brauche.
Der französische Schriftsteller Houssaye in seinem Buche
„Waterloo : „Wie Welle auf Welle folgten die Schwadronen ein¬
ander. Die gesamte Kavallerie überschwemmte das Plateau. Küras¬
siere, Chasseurs, rote Lanciers umkreisten die Karrees, griffen sie auf
allen vier Seiten an, stürzten sich auf die Ecken, schlugen die Bajo¬
nette mit den Säbeln zurück, stachen mit den Lanzen auf den