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der Soldat freudig sein Blut, und der hohe Schwüng, den der Geist dieses
einzigen Mannes der Nation gegeben, überlebte noch lange Zeit seinen
Schöpfer. Kr. ». editier.
279. Der westfälische Friede.
Der fürchterliche Krieg schien gar kein Ende nehmen zu wollen. Immer
höher stieg das Elend, das er über Deutschland verbreitete. Brandschatzende
und plündernde Heere durchzogen es von einem Ende bis zum andern und
verwüsteten und ängstigten so gut Freundes- als Feindesland. Die Schweden
verloren seit Gustav Adolfs Tode mehr und mehr die alte Mannszucht
und wurden durch Sengen und Brennen, Morden und Rauben zum Schrecken
für jedermann. „Aus der Schweden Noth erlös' uns, lieber Herr Gott!"
betete das Volk in allen Kirchen. Auch die Franzosen mischten sich endlich
in den Krieg ein. Es kam ihnen nur darauf an, das zwiespältige Reich
völlig zu verderben und Stücke deutschen Bodens an sich zu reißen. So
nahm die allgemeine Verwirrung nur zu. .Blutige Schlachten wurden ge¬
liefert; doch gewann keine der kämpfenden Parteien dauernd die Oberhand.
Erst als alle aufs tiefste erschöpft waren, kam nach langen Unterhandlungen
der Friede zu Stande.
In den westfälischen Städten Münster und Osnabrück wurde er ab¬
geschlossen; daher heißt er der westfälische Friede. In demselben kamen
zwei der schönsten deutschen Länder in fremde Hände: die Franzosen er¬
hielten das Elsaß mit Ausnahme der Stadt Straßburg, die Schweden den
größten Theil von Pommern und die Insel Rügen. In Sachen der Reli¬
gion wurde bestimmt, daß die Protestanten (Lutheraner und Reformirte)
gleiche Rechte haben sollten wie die Katholiken.
So endete der schrcckenvollste aller Kriege, der jemals in Deutschland
gewüthet. Unser Vaterland war durch denselben aufs äußerste verwüstet
und zerrüttet. Weit über die Hälfte seiner Bevölkerung war durch das
Schwert, durch Brand, Hunger, Seuchen und Elend aller Art umgekommen.
Tausende von Städten und Dörfern lagen in Trümmern; von manchen
wußte man kaum mehr die Stätte wieder zu finden. Blühende Landschaften
waren zu Einöden geworden, Felder und Wiesen in Wald und Wüstenei
verwandelt. Allenthalben stockten Handel und Gewerbe. Der Schulunter¬
richt hatte beinahe ganz aufgehört; die Verwilderung der Menschen war
entsetzlich. Nirgends herrschte Sicherheit; überall wimmelte cs von Räubern
und Dicbesgesellen. Wie sollte sich unser armes Vaterland aus so großem
Jammer wieder aufrichten? Das konnte nur allmählich geschehen, und
lange, lange noch blieben die Spuren des wilden dreißigjährigen Krieges.
Andrä.
280. Tanklied für den Frieden (1648).
Gottlob, nun ist erschollen
Das edle Fried- und Freudenwort,
Daß nunmehr ruhen sollen
Die Spieß' und Schwerter und ihr Mord.
Wohlauf und nimm nun wieder
Dein Saitenspiel hervor,
O Deutschland! und sing Lieder
Im hohen vollen Chor.
Erhebe dein Gemüthe
Und danke Gott und sprich:
terr, deine Gnad' und Güte
leibt dennoch ewiglich!