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des Hauses hat ein Zimmermaler manchmal ein Jahr zu tun. Die Fuß—
böden sind mit dicken, teuern Teppichen belegt, die Fenster mit den kost—
barsten Gardinen geschmückt und die Zimmer mit Möbeln ausgestattet, deren
sich ein fürstliches Schloß nicht zu schämen brauchte. Besonders gern ent—
faltet der Bördebauer bei Hochzeiten seinen Reichtum. Die dem Braut—
paar überreichten kostbaren Geschenke, die reichhaltige Speise- und Wein—
folge, die mit dem Hochzeitsfeste verbundenen kostspieligen Lustbarkeiten
überschreiten oft alles Maß. Leider schwinden unter dem Einflusse des
Reichtums immer mehr die eigenartigen Sitten und Gebräuche, die früher
in dieser Landschaft heimisch waren. Immer seltener werden die derben,
biedern Bauern vom alten Schlage. Immer mehr wird die einfache Klei—
dung alter Zeit durch teure Stoffe neuster Mode verdrängt, und wie
man sich des Gewandes aus der Väterzeit schämt, so wird auch die alte,
liebe Muttersprache, das Plattdeutsche, sträflich vernachlässigt.
Die Bördedörfer sind nicht klein, sondern zählen oft mehrere tausend
Einwohner. Die aus Shin gebauten Häuser bezeugen die herrschende
Holzarmut. Die alten Gebäude, die der Großvater ertichtet hatte, waren
nicht mehr nach dem Geschmack des neuen Geschlechts und haben neueren
Gehöften mit großen, schönen Einfahrten und stattlichen Wohngebäuden
Platz gemacht. Einzelgehöfte sind seltener; meist liegen die Häuser in
geschlossenen Ortschaften beisammen.
5. Was die Tierwelt der Börde betrifft, so ist die früher hier in
größeren Scharen heimische Trappe jetzt ziemlich selten geworden. Nicht
allzuoft sieht man sie flüchtig durch die weite Ebene streichen. Da die
Börde eine Fülle zarten Krautes erzeugt, so fühlt sich der Hase hier be—
haglich und ist stark vertreten. Von den Vorräten, welche die Ährenfelder
gewähren, nimmt der Hamster seinen Teil, um seine Vorratskammer für den
Winter zu füllen. Er wird oft geradezu eine Landplage und speichert in
seinem Bau wohl einen Scheffel Getreide auf, wobei er es auf Weizen-
Hafer- und Gerstenfelder abgesehen hat; den eggen verschmäht er. Neh—
men diese Tiere zu sehr überhand, dann wird von den Buern mit ihrer
Verfolgung ein besonderer Hamsterjäger beauftragt, der an einem Tage
oft an hundert Stück erlegt. Qentschel und Mürkel: „Umschan in der dentschen gNReimat“.
194. Heidebilder.
i. Tiefeinsamkeit spannt weit die schönen Hũgel,
weit über stille Felder aus.
Vie ferne Küsten grenzen graue Hügel,
sie schützen vor dem Menschengraus.