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So modre nun, mein Busen, der thatenschwanger schwoll!
Verwelke, Hand, denn nimmer krönt deine Müh' Gedeihn!
Nur Gottes bester Engel kann hier mein Retter sein!“
16. Er spricht's und hebt zum Himmel nun Angesicht und Arm,
Und in die Kniee sinkt er und betet still und warm;
Da klopft's auf seine Schulter, er fährt erschreckt empor.
„Komm heim, du bist gerettet!“ so ruft es an sein Ohr.
17. Und einen Bergmann sieht er frohlächelnd vor sich stehn,
Der faßt ihn fest am Arme und winkt ihm fürder zu gehn;
Mit Leitern, Stahl und Seilen wird kühn ein Pfad gebahnt;
Wo Maxens Fußtritt strauchelt, stützt ihn des Retters Hand.
18. Der lädt ihn auf den Rücken, wo Klüfte schwindelnd drohn;
Wohl sind der Treue Schultern des Fürsten schönster Thron.
Rasch geht's zuthal, wo jauchzend Tirol empfängt die zwei;
Kein Spötter kann belächeln die seltne Reiterei.
19. Wohl kündet uns die Sage aus grauer Ahnenzeit
Von einem Himmelsboten, der schützend ihn befreit;
Ja, wohl ein Engel war es, ein Schutzgeist, stark und kühn,
Des treuen Volkes Liebe, so nennt zu deutsch man ihn.
20. Ein Kreuz auf hohem Felsen blickt nieder in das Land
Und zeigt den Ort, wo bebend einst Habsburgs Sprosse stand;
Noch lebt die edle Kunde und jubelt himmelwärts
Aus manchen Sängers Munde durch aller Tiroler Herz. A Grün—
87. Die Kraniche des Ibykus.
1. Zum Kampf der Wagen und 3. „Seid mir gegrüßt, befreund'te
Gesänge, Scharen,
Der auf Korinthus' Landesenge Die mir zur See Begleiter waren!
Der Griechen Stämme froh vereint, Zum guten Zeichen nehm' ich euch;
Zog Ibykus, der Götterfreund. Mein Los, es ist dem euren gleich.
Ihm schenkte des Gesanges Gabe, Von fernher kommen wir gezogen
Der Lieder süßen Mund Apoll; Und flehen um ein wirtlich Dach.
So wandert er an leichtem Stabe Sei uns der Gastliche gewogen,
Aus Rhegium, des Gottes voll. Der von dem Fremdling wehrt die
2. Schon winkt auf hohem Berges⸗ Schmach.“
rücken 4. Und munter fördert er die
Akrokorinth des Wandrers Blicken, Schritte
Und in Poseidons Fichtenhain Und sieht sich in des Waldes Mitte;
Tritt er mit frommem Schauder ein. Da sperren auf gedrangem Steg
Nichts regt sich um ihn her, nur Zwei Mörder plötzlich seinen Weg.
Schwärme Zum Kampfe muß er sich bereiten,
Von Kranichen begleiten ihn, Doch bald ermattet sinkt die Hand;
Die fernhin nach des Südens Wärme Sie hat der Leier zarte Saiten,
In graulichtem Geschwader ziehn. Doch nie des Bogens Kraft gespannt.