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III. Herbstessegen.
38. September.
1. Wir wollen in den Nußbusch gehn und dort einmal zum
Rechten sehn. Das Eichhorn und der Häher sind arge Nüssespäher.
Der Buntspecht und die Haselmaus, die lieben auch den Nußkern—
schmaus. Sie nagen und sie zwicken, sie hacken und sie picken, — und
wer nicht kommt zur rechten Frist, der hat das Nachsehn, wie ihr wißt.
2. Wir wollen in den Garten gehn und dort einmal zum
Rechten sehn. Zur Nachtzeit war es windig; nun seht nur her! was
find' ich im sand'gen Steig, im grünen Gras, bald hier, bald dort?
Was ist denn das? Äpfel mit roten Stirnen und goldgestreifte
Birnen und dort am Eierpflaumenbaum, o seht nur hin! Man glaubt
es kaum.
. Wir wollen an den Zaun hingehn und dort einmal zum
Rechten sehn. Wer steht denn gleich dahinter? O seht, zwei arme
Kinder! Sie ladet hinter ihrem Haus kein Garten ein zu frohem
Schmaus. Da sollte man doch denken: „Heut gibl's was zu ver—
schenken.“ Und merkt ihr erst, wie wohl das tut, da schmeckt es
euch noch mal so gut. Seidel.
39. Der Apfelbaum.
Ein Knabe sah seinen Vater einen wilden Apfelbaum pflanzen.
„Was willst du mit dem knorrigen Dinge?“ fragte der Knabe. „Es
ist ja den Platz nicht wert.“
„Sei nicht zu vorschnell, mein Sohn! Urteile nicht zu rasch!“
antwortete der Vater. „‚Kennst du es denn, wie du es nennst, dieses
knorrige Ding?“
„Warum denn nicht?“ erwiderte der Knabe. „Man sieht ja
gleich, was an ihm ist.“