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zu klein. Da reichte ihr die Mutter ein Messer und sprach:
„Hau die Zehe ab! Wenn du Königin bist, so brauchst du
nicht mehr zu Fuß zu gehen.“ Das Mädchen hieb die Zehe
ab, zwängte den Fuß in den Schuh, verbiß den Schmerz und
ging heraus zum Königssohn. Da nahm er sie als seine Braut
aufs Pferd und ritt mit ihr fort. Sie mußten aber an dem
Grabe vorbei; da saßen die zwei Täubehen auf dem Hasel-
bäumchen und riefen:
„Rucke di guck, rucke di guck,
Blut ist im Schuck,
der Schuck ist zu klein,
die rechte Braut sifzgt noch daheim.“
Da blickte er auf ihren Fuß und sah, wie das Blut heraus-
quoll. Er wendete sein Pferd um, brachte die falsche Braut
wieder nach Haus und sagte, das wäre nicht die rechte; die
andere Schwester solle den Schuh anziehen. Da ging diese
in die Kammer und kam mit den Zehen glücklich in den Schuh,
aber die Ferse war zu groß. Da reichte ihr die Mutter ein
Messer und sprach: „Hau ein Stück von der Ferse abl! Wenn
du Königin bist, brauchst du nicht mehr zu Fuß zu gehen.“
Das Mãädchen hieb ein Stück von der Ferse ab, zwängte den
EFuß in den Schuh, verbiß den Schmerz und ging heraus zum
Königssohn. Da nahm er sie als seine Braut aufs Pferd und
ritt mit ihr fort. Als sie an dem Haselbäumchen vorbeikamen,
saßen die zwei Täubchen darauf und riefen:
„Rucke di guck, rucke di guck,
Blut ist im Schuck;
der Schuck ist zu klein,
die rechte Braut sitzgt noch daheim.“
Er blickte nieder auf ihren Fuß und sah, wie das Blut aus
dem Schuh quoll und an den weißen Strümpfen ganz rot
heraufgestiegen war. Da wendete er sein Pferd und brachte
die falsche Braut wieder nach Haus. „Das ist auch nicht die
rechte,“ sprach er, „habt ihr keine andere Tochter?“ „Nein,“
sagte der Mann, „nur von meiner verstorbenen Frau ist noch