Full text: [Teil 3 = 3. und 4. Schuljahr, [Schülerband]] (Teil 3 = 3. und 4. Schuljahr, [Schülerband])

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zu klein. Da reichte ihr die Mutter ein Messer und sprach: 
„Hau die Zehe ab! Wenn du Königin bist, so brauchst du 
nicht mehr zu Fuß zu gehen.“ Das Mädchen hieb die Zehe 
ab, zwängte den Fuß in den Schuh, verbiß den Schmerz und 
ging heraus zum Königssohn. Da nahm er sie als seine Braut 
aufs Pferd und ritt mit ihr fort. Sie mußten aber an dem 
Grabe vorbei; da saßen die zwei Täubehen auf dem Hasel- 
bäumchen und riefen: 
„Rucke di guck, rucke di guck, 
Blut ist im Schuck, 
der Schuck ist zu klein, 
die rechte Braut sifzgt noch daheim.“ 
Da blickte er auf ihren Fuß und sah, wie das Blut heraus- 
quoll. Er wendete sein Pferd um, brachte die falsche Braut 
wieder nach Haus und sagte, das wäre nicht die rechte; die 
andere Schwester solle den Schuh anziehen. Da ging diese 
in die Kammer und kam mit den Zehen glücklich in den Schuh, 
aber die Ferse war zu groß. Da reichte ihr die Mutter ein 
Messer und sprach: „Hau ein Stück von der Ferse abl! Wenn 
du Königin bist, brauchst du nicht mehr zu Fuß zu gehen.“ 
Das Mãädchen hieb ein Stück von der Ferse ab, zwängte den 
EFuß in den Schuh, verbiß den Schmerz und ging heraus zum 
Königssohn. Da nahm er sie als seine Braut aufs Pferd und 
ritt mit ihr fort. Als sie an dem Haselbäumchen vorbeikamen, 
saßen die zwei Täubchen darauf und riefen: 
„Rucke di guck, rucke di guck, 
Blut ist im Schuck; 
der Schuck ist zu klein, 
die rechte Braut sitzgt noch daheim.“ 
Er blickte nieder auf ihren Fuß und sah, wie das Blut aus 
dem Schuh quoll und an den weißen Strümpfen ganz rot 
heraufgestiegen war. Da wendete er sein Pferd und brachte 
die falsche Braut wieder nach Haus. „Das ist auch nicht die 
rechte,“ sprach er, „habt ihr keine andere Tochter?“ „Nein,“ 
sagte der Mann, „nur von meiner verstorbenen Frau ist noch
	        
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