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zierlichen Fransen. Rings um den Rand des RKörbchens
sind die größeren Blütchen gelegt, kleine, schön blaue
Prichter mit fünk Läppehen. In der Mitte des Körbchens
liegen dicehtgedrängt violette, kleinere Blütehen, niedliehe
Kelche mit fünf schmalen Spitzen. Ein graugrüner Stengel
mit schmalen Blättern trägt oben auf seinen Asten die
Blumenkörbchen. Er hebt sie empor in die warme Sommer—-
luft zur Freude frommer Menschen.
200. Wachtellied.
Eieth.)
1. Horch, wie schallt's dorten so lieblich empor!
Fürchte Gott! fürchte Gott! ruft mir die Wachtel ins Ohr.
Sitzend im Grünen, von Halmen umhüllt,
mahnt sie den vrrer am Saatengefild:
Liebe Gott! liebe Gott! Er ist so zütig und mild.
2. Wieder bedeutet ihr hüpfender Schlag:
Lobe Gott! lobe Gott! der dich zu lohnen vermag.
Siehst du die herrlichen Früchte im Feld?
Sieh sie mit Rührung, Bewohner der Welt!
Danke Gott! danke Gott! der dich ernährt und erhält.
3. Schreckt dich im Wetter der Herr der Natur, —
bitte Gott! bitte Gott! und er verschonet die Flur.
Machen die künftigen Tage dich bang,
tröste dich wieder der Wachtel Gesang.
Traue Gott, traue Gott! deutet ihr lieblicher Klang.
201. Scehnitterlied.
Heinrĩeh Bone.)
Geschärft sind schon die Sensen, die Nachbarn sind
bestellt: hinaus, hinaus ins Feld! Die reifen Ahren zittern
und winken schon den Schnittern. Auk, alles ist bereit, es
ist nun PErntezeit!
Die jungen Binderinnen sind frisch und woblgemut, sie
schmücken ihren Hut mit einer schönen Krone von rosen-
rotem Mohne und suchen Blumen aus zum blauen Schnitter-
strauls.
Prisch auf und seid nicht mülsig! Der volle Acker
winkt, die scharfe Sense blinkt. Seht, wie die Sonne
scheinet, wie gut sie 's mit uns meinet! Das weite PVeld
entlang erschallet frober Sang.