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Gesetzes Sinn und Willen ^ Vermeint' ich treulich zu erfüllen. 
^ Nicht unbedachtsam zog ich hin, "Das Ungeheuer zu bekriegen; 
"Durch List und klug gewandten Sinn "Versucht' ich's, in dem 
Kamps zu siegen. 
5. VI. 1 Fünf unsers Ordens waren schon, 'Die Zierden der 
Religion, ^Des kühnen Muthes Opfer worden, 'Da wehrtest 
du den Kampf dem Orden. ^Doch an dem Herzen nagte mir 
o Der Unmuth und die Streitbegier, '^a, selbst im Traum der 
stillen Nächte ^Fand ich mich keuchend im Gefechte; "Und wenn 
10. der Morgen dämmernd kam, "Unb Kunde gab von neuen Plagen, 
"Sa faßte mich ein wilder Gram, "Und ich beschloß, es frisch 
zu wagen. 
VII. '„Und zu mir selber sprach ich dann: 22Ba3 schmückt 
den Jüngling, ehrt den Mann? "Was leisteten die tapfern Helden, 
15. ''Von denen uns die Lieder melden, °Die zu der Götter Glanz 
und Ruhm oErhub das blinde Heidenthum? 'Sie reinigten von 
Ungeheuern ^Die Welt in kühnen Abenteuern, "Begegneten im 
Kampf dem Leun lüHnb rangen mit den Minotauren, "Die 
armen Opfer zu befrein, " Und ließen sich das Blut nicht dauren. 
2o. VIII. 'Ist nur der Sarazen es werth, 'Daß ihn bekämpft 
des Christen Schwert? 3 Bekriegt er nur die falschen Götter? ' Ge¬ 
sandt ist er der Welt zum Retter, ^Von jeder Noth und jedem 
Harm ^Befreien muß sein starker Arm; 'Doch seinen Muth muß 
Weisheit leiten, ^Und List muß mit der Stärke streiten. "So 
25. sprach ich oft und zog allein, " Des Raubthiers Fährte zu erkunden; 
"Da flößte mir der Geist es ein, "Froh rief ich aus: ich hab's 
gefunden. 
IX. 'Und trat zu dir und sprach das Wort: 'Mich zieht 
es nach der Heimath fort. "Du, Herr, willfahrtest meinen Bitten, 
30. ' Und glücklich war das Meer durchschnitten. 5 Kaum stieg ich aus 
am heim'schen Strand, "Gleich ließ ich durch des Künstlers Hand, 
'Getreu den wohlbemerkten Zügen, ^ Ein Drachen bild zusammen¬ 
fügen. "Auf kurzen Füßen wird die Last "Des langen Leibes 
aufgethürmet, " Ein schuppicht Panzerhemd umfaßt "Den Rücken, 
35. den es furchtbar schirmet. 
X. 'Lang strecket sich der Hals hervor, 'Und gräßlich, wie 
ein Höllenthor, 33ll^ schnappt' es gierig nach der Beute, 'Er¬ 
öffnet sich des Nachens Weite, °Und aus dem schwarzen Schlunde 
dräun ^Der Zähne stachelichte Reih'n; 'Die Zunge gleicht des 
40. Schwertes Spitze, ^Die kleinen Augen sprühen Blitze; "In eine 
Schlange endigt sich "Des Rückens ungeheure Länge, "Rollt um 
sich selber fürchterlich, "Daß es um Mann und Roß sich schlänge. 
XI. ' Und Alles bild' ich nach genau 2 Und kleid' es in ein 
scheußlich Grau; "Halb Wurm erschien's, halb Molch und Drache, 
45. -1 Gezeuget in der gift'gen Lache. "Und als das Bild vollendet war, 
^Erwähl' ich mir ein Doggenpaar, 'Gewaltig, schnell, von flinken 
Läufen, b Gewohnt, den wilden Ur zu greifen; " Die hetz' ich auf 
den Lindwurm an, "Erhitze sie zu wildem Grimme, "Zu fassen 
ihn mit scharfem Zahn, " Und lenke sie mit meiner Stimme.