Full text: [Theil 1 = Für untere Klassen, [Schülerband]] (Theil 1 = Für untere Klassen, [Schülerband])

137. Zufriedenheit. 
Wer Gott vertraut, hat wohl gebaut im Himmel und auf Erden; wer sich 
verläßt auf Jesum Christ, dem muß der Himmel werden. 
Wer ein und aus geht durch die Thür, der soll bedenken für und für, daß 
unser Heiland Jesus Christ die rechte Thür zum Himmel ist. 
Dieses Haus steh' in Gottes Hand, der Herr bewahr's vor Feuer und Brand; 
und alle, die gehn aus und ein, laß dir, o Herr, befohlen sein. 
Wo der Herr nicht das Haus bauet, da arbeiten umsonst, die daran bauen; 
wo der Herr nicht die Stadt behütet, da wachet der Wächter umsonst. 
136. Das Wunderkästchen. 
Cu Hausfrau hatte in ihrer Haushaltung allerlei Unglücksfälle, und ihr Ver— 
mögen nahm jährlich ab. Da ging sie in den Wald zu einem alten Ein⸗ 
siedler, erzählte ihin ihre betrübten Umstände und sagte: „Es geht in meinem 
Hause einmal nicht mit rechten Dingen her. Wißt Ihr kein Mittel, dem Uebel 
abzuhelfen? 
Der Einsiedler, ein fröhlicher Greis, hieß sie ein wenig warten, brachte 
über an Weilchen ein kleines versiegeltes Kästchen und sprach: „Dieses Kästchen 
mußt Ihr ein Jahr lang, dreimal des Tages und dreimal bei Nacht, in Küche, 
Keller und Stallung und allen Winkeln des Hauses umhertragen, so wird es 
besser gehen. Bringt mir aber übers Jahr das Kästlein wieder zurück“ 
Die gute Hausfrau setzte in das Kästchen ein großes Vertrauen und trug 
es fleißig umher. Ab sie am nächsten Tage in den Keller ging, wollte eben 
ein Knecht einen Krug Bier heimlich herauftragen. Als sie noch spät bei Nacht 
n die Kuͤche kam, halten die Mägde sich einen Eierkuchen gebacken. Als sie die 
Stallungen durchwanderte, standen die Kühe tief im Koth, und die Pferde 
hatten statt des Hafers nur Heu und waren nicht gestriegelt. So hatte sie alle 
Tage einen Fehler abzustellen. 
Nachdem das Jahr herum war, ging sie mit dem Kästchen zum Einsiedler 
und sagte vergnügt „Alles geht nun besser. Laßt mir das Kästchen nur noch 
ein Jahr; es enthält ein gar treffliches Mittel“ 
Da lachte der Einsiedler und sprach: „Das Kästchen kann ich Euch nicht 
lassen; das Mittel aber, das darinnen verborgen ist, sollt Ihr haben. — Er 
öffnete das Kästchen und sieh, es war nichts darin, als ein weißes Papier, auf 
dem geschrieben stand: 
Du mußt, soll's wohl im Hause stehen, 
auf Sparsamkeit und Ordnung sehen. QAuerbacher.) 
137. Zufriedenheit. 
. Was frag' ich viel nach Geld und Gut, 2. So mancher schwimmt im Ueberfluß, 
wenn ich zufrieden bin! hat Haus und Hof und Geld, 
Giebt Gott mir nur gesundes Blut, und ist doch immer voll Verdruß 
so hab' ich frohen Sinn und freut sich nicht der Welt. 
und fing' aus dankbarem Gemüth Je mehr er hat, je mehr er will; 
mein Morgen- und mein Abendlied. nie schweigen seine Klagen still.
	        
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